Sunday, February 27, 2011

San Francisco


Es kommt immer näher. Hier leben? Für länger? Für immer? Die Stadt scheint es mir einfach machen zu wollen, das Wetter ist der Wahnsinn. Der Anflug gestern war filmreif. "Hallo Eva. Hier bin ich. Deine neue Heimat. Gefällt es Dir?" Natürlich tut es das! Wie kann jemand diese Stadt von oben, unten, links, rechts und mittendrin nicht einfach umwerfend und unwiderstehlich finden?

San Francisco. Chinatown, der Pazifik, die Bay, diese hübsche rote Brücke, die viel längere und eindrucksvollere graue Brücke, steile Straßen, Nebel, Wind, frische Luft und der unglaublichste Sonnenuntergang, den man sich vorstellen kann. Verrückte Menschen, die einen Sch... darauf geben, was andere über sie denken. Oder gerade deshalb so verrückt aussehen, weil sie meinen, einen neuen Trend setzen zu müssen. Zu sehen, wie weit sie gehen können. Chinesische Massagen, nach denen man sich unlaublich erholt und gleichzeitig wie frisch verprügelt fühlt. Mal riecht es mehr mal weniger nach frisch in die Ecke gepinkelt. Nun ja, manchmal nicht mal in die Ecke sondern direkt auf die Straße. "A healthy disregard", mehr fällt mir dazu nicht ein.

Vom Job habe ich noch nicht einmal angefangen. Endlich dem harten und so unglaublich anstrengenden Griff Europas zu entfliehen. Nicht mehr 1000 Dinge gleichzeitig machen müssen. Nicht mehr für alles zuständig sein zu müssen, auf das andere keinen Bock haben. Endlich die Kohlen wieder in den Ofen fall lassen können, damit sie ein anderer rausholt. Spaß an der Arbeit haben, hart arbeiten und auch dafür belohnt zu werden, was ich getan habe. Endlich wirklich etwas tun und entscheiden zu können. Und das alles vor 18 Uhr abends. Dafür lohnt es sich, Europa für einige Zeit zu verlassen. Dafür und für diese wahnsinnig guten, wenn auch unglaublich schmerzhaften chinesischen Massagen...