Tuesday, November 01, 2011

Kürbisse und Schmetterlinge

Auch wenn jeder, der hier wohnt immer wieder betont, daß es bald "kalt" würde, kann ich mir das derzeit nicht so wirklich vorstellen. Abgesehen von zwei kühlen Tagen mit ein wenig Nieselregen waren die letzten drei Wochen traumhaft. Jeden Tag über zwanzig Grad, keine Wolke am Himmel, warm genug, um am Pool in der Sonne zu liegen und ohne Heimweh an die Temperaturen Ende Oktober in Deutschland zu denken. Brrr.

Damit die hart arbeitenden Produktmanager bei diesem Traumwetter auch einmal an die frische Luft kommen und die Sonne sehen, gab es letzten Donnerstag einen Ausflug zu einem der zahllosen Nationalparks. Morgens um halb neun ginge ab mit dem Bus nach Santa Cruz, um Schmetterlinge und natürliche Brücken zu bewundern. Mittlerweile ist es nur noch eine Brücke.

Dort angekommen gab es erst einmal ein gesundes amerikanisches Frühstück. Zwei Barrista/Surfer operierten die eigens angelieferte Kaffeemaschine und zauberten alle möglichen köstlichen Kaffeespezialitäten. Dazu gab es Donuts, Karottenkuchen und weitere leckere süße Köstlichkeiten. Flugs wurden alle in Gruppen eingeteilt und los ginge. Der Guide/Surfer hatte eindeutig mit dem Job seine Berufung gefunden. Er strahlte über das ganze Gesicht, als er uns von Schmetterlingen, Eukalyptusbäumen, Wachteln, Maulwürfen, Tannenzapfen, usw. erzählte. Wir bekamen sogar ein paar Wachteln zu sehen, was allerdings ein klarer Hinweis dafür war, daß zur Zeit kein Luchs in der Nähe war, den wir auch ganz gerne bewundert hätten.

Viel wandern mussten wir nicht. Alle paar Meter wurde angehalten, ob um auf giftige Pflanzen hinzuweisen, spannende Geschichten über diesen und jenen Grashalm oder Kothaufen zu erzählen, der am Wegesrand so rumstand oder lag. Schließlich gelangten wir an den kleinen Strand und bekamen auch die letzte natürliche Brücke zu sehen, die noch übrig war. Wie leicht aus dem Foto zu ersehen, hatte sich der Ausflug definitiv gelohnt und hätte auch gern noch ein wenig länger dauern dürfen. Der Name Pazifik ist schon ganz richtig gewählt. Am Strand zu stehen, sitzen oder liegen, die Augen zu schließen und einfach nur der Brandung zuzuhören. Da braucht man keine Massage, Meditation, progressive Muskelentspannung oder Urlaub. Mit jedem Atemzug löst sich alles auf, was sich im Körper an Anspannung, Stress, Ärger oder sonstige Aggressionen aufgebaut hatte. Die salzige Luft tut ihr übriges.

Nach dem Strand ging es ab zum Tummelplatz der Schmetterlinge. Diese haben in den letzten Jahren aufgrund unterschiedlicher Faktoren stark an Bestand abgenommen. Von ein paar Millionen auf knapp 3.000. Auch wenn der Neuling immer noch sehr beeindruckt ist von der Menge an lustig bunten Faltern, die sich gemeinsam an Bäume hängen und wenn es warm genug ist auch munter durch die Gegend flattern oder sich einfach nur faul gleiten lassen, laut einer Dame die dort in der Gegend aufgewachsen war, war es früher wohl unmöglich vor lauter Schmetterlinge die Bäume zu erkennen.

Der Ausflug wurde mit einem Mittagessen abgeschlossen, kauloses Sandwich, Chips und Keks. Lecker. Dann noch auf zum Gruppenfoto und dann wurde die ganze Bagage wieder zurück an den Schreibtisch gefahren. Dort konnte man dann mit neugewonnener Energie die Arbeit fortsetzen. Ich hatte außer neuer Energie auch noch etwas anderes aus der Natur zurückgebracht. Einer der hübschen Stare, die auch zahlreich in dem Park vertreten waren, und sicherlich auch ab und zu mal an den kleinen bunten Faltern nagen, hatte mir auf den Kopf gekackt!

Am Wochenende dann durfte ich mein erstes, nein, stimmt gar nicht, mein zweites Halloweenwochenende in den USA verleben. Allerdings hätte der Unterschied zwischen Halloween in Miami und Halloween in San Francisco nicht größer sein können. Nur das Wetter war dieses mal sogar ähnlich. Nachdem ich am vorherigen Wochenende schon einmal bei der Halloweenparty des Clubs der jungen Skandinavier geprobt hatte, ging es nun zu Party Nummer zwei und drei. Und davor am Freitag durfte man sich auch im Büro mit Kostüm zeigen. Da war ich recht einfallslos. Übers Internet hatte ich mich mit künstlichem Blut versorgt, daß mir eine Kollegin morgens über das Gesicht und den Rücken goss. Mit dem Ergebnis, daß den ganzen Tag niemand in Terminen rechts von mir sitzen wollte. Mein Chef verlor ab und zu den Faden, wenn er mitten im Satz in meine Richtung blickte. Ein paar Kollegen erschraken ganz gut, wenn ich um die Ecke bog und am Abend daheim fragte mich sogar ein Nachbar, ob alles in Ordnung mit mir sei. Der hatte schon halb seinen Erste Hilfe Kasten ausgepackt.

Samstagnachmittag noch mit Mira in der Sonne am Pool, abends mit noch mehr Blut, schwarzem Kleid, Punkfrisur und neuen, kniehohen, schwarzen Plateaustiefeln erst zu Mira zum Aufwärmen und dann mit dem Bus zur Party. Nachdem ich Mira mit dem Blut schon eine hübsche Schramme auf die Wange verpasst hatte, ging es im Bus weiter, als ein Typ sich mit ein paar geübten Handgriffen ein zu Brei geschlagenes Gesicht zauberte. Auf der Straße waren recht viele verkleidet unterwegs.

Auf der Party, dem Spider Ball, war noch nicht all zu viel los. Somit konnten wir ausgiebig alle Kostüme bewundern, die es zu bewundern gab. Es gibt wirklich unglaublich viele kreative Menschen. Bei manchen schaute es so aus, als hätten sie das ganze Jahr an ihrem Kostüm gearbeitet. Während in Miami, Engel, Polizistin und alles was man sonst mit kurzen, engen Kleidern und tiefen Ausschnitt verbindet, die hauptsächlichen Kostüme waren, gab es hier jede Menge Mut zur Hässlichkeit und der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Ob Frühstück, Senf-, Mayo-, Ketchupspender, Zombies, Tiere und so einiges, was nur Amerikaner verstehen. Schließlich würde auch kein Amerikaner auf Anhieb verstehen, wenn ein Deutscher als Heino, Daniel Kübelböck oder Faschingsprinz verkleidet wäre.

Abgesehen von ein paar Stürzen, die aus einer sehr unglücklichen Kombination meiner hochhackigen, glatten Stiefel, einem häufig sehr nassen Fußboden und ein wenig Wodka resultierten, war die Party prima. Nur die Kopfschmerzen am nächsten Morgen ließen mich doch kurz überlegen, ob ich mir die letzte Party am Sonntagnachmittag auch noch antun sollte. Aber abends mit dem Schiff über die Bay, das war einfach zu verlockend. Und somit schleifte ich mich am Nachmittag zum Pier 3 und bestieg mit Mira, Lark, June und Jon das Schiff.

Der Ausblick war wirklich großartig. Die Skyline, die Bay Brücke, die Golden Gate Brücke im Nebel. Und obendrein hab ich auch noch zwei Sternschnuppen gesehen. Vogelkacke UND Sternschnuppen? Ich sollte diese Woche unbedingt Lotto spielen.

Friday, October 07, 2011

Zu Hause. Ausschlafen und Ausruhen im alten Kinderzimmer. Entschleunigen. Ich gehöre zu den beneidenswerten Menschen, die immer wieder in das Haus zurückkehren dürfen, in dem sie aufgewachsen sind. Und zu den Eltern, die immer noch verheiratet sind. Selbst mein altes Kinderzimmer sieht noch ähnlich aus. Ich kann ausschlafen so lange ich will, dank der Jalousien, die das Zimmer rund um die Uhr nachtschwarz machen, außer Hundebellen oder jugendlichen Rasern in ihren aufgemotzten Polos und Fiats gibt es kaum ein Geräusch. Manchmal höre ich sogar einen Kuckuck im Wald. Der ist übrigens lediglich fünf Minuten entfernt. Entsprechend klar ist die Luft und dunkel sind die Nächte.

Viel weiter weg von San Francisco könnte ich nicht sein. Und dennoch, meine Wohnung dort und das Haus hier geben mir ein ähnliches Gefühl. Zu Hause. Die Tür zumachen und die Welt draußen Welt sein lassen können.

Samstag geht es wieder zurück, nach drei Wochen Europa. Paris, Hamburg, Dublin, London, Hamburg und Kassel. Schönes Wetter, gutes Essen, viel Arbeit, Ausgehen mit Freunden, alte Freunde treffen, manche besser nicht treffen. Wieder traurige Abschiede und Kummer über verpaßte Gelegenheiten und ganz übles Timing. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen und es ist kalt geworden. Zeit, in die Wärme zu verschwinden und das alles hier wieder zurück zu lassen.

Das Leben genießen. Feststellen, daß es außer Arbeit auch noch andere Dinge auf der Welt gibt. Freunde, Reisen, die nicht geschäftlicher Natur sind, Sport, Spaß haben und viele unerwartete, schöne, schräge und unglaubliche Dinge erleben. Leben. Als wäre jeder Tag der letzte. Das habe ich viel zu lange nicht getan.

Thursday, September 15, 2011

Puccini und fast Nabucco


Vor ein paar Wochen war ich in der Oper. Turandot. Im Vergleich zu Hamburg sind die Preise für die Tickets gepfeffert. Dafür ist das Opernhaus wahnsinnig schön und auch die Aufführung war den Preis wert. Dennoch habe ich meine Lektion gelernt: Tickets nie zu früh kaufen! Eine Woche vor der Vorstellung habe ich eine E-Mail bekommen, in der mir meine Tickets zum halben Preis angeboten wurden...

Aber der Reihe nach. Ich hatte auf gut Glück zwei Tickets gekauft aber dann eine Absage nach der anderen aus dem Freundeskreis bekommen. Einer der Herren hatte zunächst zugesagt aber als ich im eröffnete, daß es sich weder um ein Date handeln würde und ich auch sein Ticket nicht bezahlen würde, konnte er plötzlich nicht mehr. Es fand sich dann doch noch ein Freiwilliger, der sogar anbot, sich um Dinner davor, Fahrgelegenheit und die Bezahlung des Tickets zu kümmern. Darüberhinaus war er mit Frack oder alternativ dunklem Anzug ausgestattet. Großartig.

So beschloß ich, das Kleid anzuziehen, das ich mir für Miras Hochzeit angeschafft habe. Ähnlich wie mit den Krabben, schaffe ich es auch bei Kleidungsstücken, regelmäßig Dinge zu kaufen, die einfach nicht für mich gemacht sind. Das Kleid ist aus Fallschirmseide genäht, sieht ein wenig aus und faßt sich an wie ein Fallschirm (auf der Damentoilette sah ich ein wenig aus wie nach dem Sprung damals als ich mit dem Fallschirm in der Hand wieder zurück zur Halle gelaufen bin...). Zum Anziehen benötigt man ein Diplom. Schnüre, Stoff, Falten und alles sieht gleich aus. Aber wenn man dann die richtigen Öffnungen gefunden und es geschafft hat, ohne die dünne Seide zerissen zu haben, schaut es umwerfend aus. Siehe Foto.

Dann noch ein Hütchen, pinker Schal und Blazer und ab dafür. Hier in San Francisco fällt man damit auch gar nicht weiter auf. Nun ja, ein paar Leute sagen nette Sachen zu Dir. Aber keiner guckt Dich an, als wärst Du bekloppt oder einer anderen Epoche entsprungen. Der Herr, der mich abgeholt hat, war etwas sprachlos. Und ich habe beschlossen, häufiger mal so etwas anzuziehen. Zumal ich jetzt auch ein wenig Training habe und mit Vorsicht, Obacht und viel Geduld auch so einige Hindernisse und Gefahren überwunden habe. Erste Herausforderung: ins Auto einsteigen, ohne zu viel vom Bein (sprich: alles) zu zeigen und die Hälfte des Stoffes draußen zu lassen. Nächste Herausforderung: alles, was da so an Stoff vorhanden ist auch unterzubringen. Und das ohne den handlichen Rucksack, in dem man das Ding sonst verstaut hat. Dritte Herausforderung (offensichtlich): aus dem Auto aussteigen. Ein extremer Vorteil einer solchen Aufmachung ist, daß die Neigung von männlichen Zeitgenossen, Dir Türen aufzuhalten und eine helfende Hand entgegenzuhalten ein wenig ausgeprägter ist als sonst so üblich.

Die nächste Herausforderung war eher eine modische. Da putzt man sich heraus und schmeißt sich in den feinsten Zwirn und dann im Restaurant: Servietten aus JEANSSTOFF!!!!?? Da fehlen mir die Worte. Auch das Essen wurde gut gemeistert und es ging wieder zurück zum Auto.

An dieser Stelle muß ich die Aufzählung kurz unterbrechen. Wir waren recht spät dran und somit kam es zur Überquerung einer Ampel bei Gelb. Nichts außergewöhnliches, denkt sich da der nordeuropäische Autofahrer. Ampel? Der südeuropäische. Aber die Amerikaner sehen das ein wenig enger. Hinzu kam, daß das Manöver einen raschen Schlenker auf die andere Fahrbahn beinhaltete. Direkt vor das Motorrad eines Polizisten! Glück muß man haben. Der warf dann auch umgehend sein Blaulicht an, um uns an den Straßenrand zu beordern. Zehn Minuten später war Einlaßschluß für den ersten Akt... Ich wollte dann auch gleich los eilen, als der Ordnungshüter fragte: "Where do you think you're going?". Wahrheitsgemäß antwortete ich: "To the opera." und verschwand. Mittlerweile habe ich von einigen Amerikanern gehört, daß mich das in einige Schwierigkeiten hätte bringen können. Zumindest für mich ging es an dem Abend gut aus.

Ich eilte zur Oper und schaffte es, fünf Minuten vor Vorstellungsbeginn auf meinem Platz zu sitzen. Auf dem Weg nach ganz oben zu den Rangsitzen gab es noch lustige Fahrstuhlunterhaltung von der netten Dame, die so aussah, als hätte sie fast ihr ganzes Leben in diesem Fahrstuhl verbracht. Bevor das Licht ausging schrieb ich noch eine rasche SMS an den Verkehrsrowdy, daß er nicht mich aus dem Gefängnis anrufen solle, da ich nun mein Telefon auf lautlos stellen würde.

Und da gingen auch schon die Lampen aus und der Vorhang hoch. Glücklicherweise dauerte der erste Akt nur eine knappe halbe Stunde. Der Herr stand schon draußen und die ganze Angelegenheit war ihm sichtlich unangenehm. Aber ich habe nur lachen müssen. Der Polizist war ziemlich angepisst. Daß ich dann auch noch abgehauen bin hat es nicht besser gemacht. Nach einigen Schikanen und hin und her hat er ihm ein Ticket gegeben, das sich bei näherer Betrachtung als Vorladung entpuppte. Naja, hätte auch schlimmer enden können. Mit Nabucco statt Turandot...:-)

Saturday, August 13, 2011

Geist(er)los in Chinatown


Vor ein paar Wochen habe ich für 12 Dollar das Stück zwei Gutscheine für eine Geistertour durch Chinatown erstanden. Gruselig ist es dort ja schon tagsüber. Tausende von schlecht gekleideten und grausam langsam laufenden Touristen, die sich durch die Hauptstraße und die Souvenirläden drängen. Mit der Hoffnung, ein paar stilvollere Gruselgestalten zu treffen, begab ich mich mit Mira zum vereinbarten Treffpunkt, einem Restaurant inmitten von Chinatown. Dort aßen wir zunächst zu Abend. Ich weiß nicht genau, warum ich immer wieder Krebse bestelle... Auch wenn sie unglaublich lecker sind, man wird nicht satt, es dauert Stunden und danach sieht man aus, als hätte man sich eine Stunde in Currysoße gewälzt. Und man riecht auch so. Angesichts des chinesischen Horrors, der uns erwartete, waren gelbe Hände vielleicht auch nicht das schlechteste...

Unsere Führerin zählte erst einmal all chinesischen Tierkreiszeichen und deren gute Eigenschaften auf. Hahn, Schaf, Hase, Tiger und so weiter. Gar nicht gruselig. Bevor die Tour losging bekam jeder eine Packung Knallfrösche. Angeblich vertreiben die böse Geister und sollen die chinesischen Nachbarn beruhigen, die argwöhnisch auf die Geistertour reagieren. Ein ständiges Knallen abends vor ihrem Fenster scheint sie weniger zu stören, als gelegentliche Geistererscheinungen.


Langweilig wurde es nicht, da die Dame ihre Geschichten in- und auswendig kannte und sehr gut erzählen konnte. So wie die Geschichte des ehemaligen Freudenmädchens, das einen Schuhmacher heiratete, der in den Krieg mußte, dort starb und sie mit einem gebrochenen Herzen zurück ließ. An dem sie schließlich zugrunde ging. Sie soll immer noch ab und zu an ihrem Fenster erscheinen. Vielleicht sehr Ihr sie ja auf dem Foto links. Zugegeben, in den dunklen und engen Gassen bekommt man angesichts dieser Geschichten schon ein bißchen Gänsehaut.

Weiter ging es zum Haus eines hochrangingen Mitglieds einer Triade, dem "Shrimp Boy". Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber das klingt nicht gerade nach einem eindrucksvollen und furchteinflößendem Namen. Ich denke bei dem Namen eher an einen Charakter aus Spongebob. Klein, rosa, schleimig und nach Fisch riechend. Aber wie jeder aus der Wirtschafts-, Unterhaltungs- und Politikszene weiß, muß man kein großes und elegantes Tier sein, um ein hohes Tier zu werden.

Tour beendet, kein Geist. Aber die 12 Dollars war es allemal wert.






Tuesday, August 09, 2011

Geduldsprobe

Nein, ich kann immer noch nicht mit meinem Motorradfahren. Höchstwahrscheinlich morgen. Je nachdem ob mich die AAA (der amerikanische ADAC) versichert und meine Maschine anmelden läßt. Meine Führerscheinprüfung habe ich allerdings noch immer nicht in der Tasche.

Letzte Woche begab ich mich voller Elan zum theoretischen Teil. Zugegeben, ich war ein wenig irritiert als ich noch einmal in die Anmeldebestätigung blickte, um die Adresse und die Route zu überprüfen und feststellte, daß das ganze nicht nur zwei sondern ganze FÜNF Stunden dauern sollte. Nun denn, in Deutschland waren es 12. Verteilt auf sechs Tage. Ich begab mich also um 17:45 zur Fahrschule, ein verräucherter Biker Clubraum mitten im Missiondistrikt. Die Akkustik war miserabel, der Raum voll und der Kursleiter einer der am wenigsten unterhaltsamen Fahrlehrer, die ich je hatte. Peter, mein Motorradfahrlehrer in Deutschland, hätte locker eine Abendshow im ZDF füllen können. Zwar wiederholten sich die Witze nach einiger Zeit, aber das kennt man von Gottschalk, Raab und Co. ja auch. Nun gut. Mein Tisch war ähnlich motiviert, Derek, der Typ mir gegenüber ist einige Male eingeschlafen, was mir nicht grad dabei half, wach zu bleiben.

Fünf Stunden waren schließlich vorbei und wir waren am Ende des Übungsheftes angekommen, da teilte der Typ doch tatsächlich die schriftliche Prüfung aus. Um 23 Uhr nachts!! Nach 5 Stunden quälend langweiligem Unterricht! Erstaunlicherweise erwies sich das als gute Taktik. Multiple Choice funktioniert bekannterweise immer dann am besten, wenn man so wenig wie möglich denkt (ich hab mal gehört, daß amerikanische Highschool Klassenarbeiten hauptsächlich aus Multiple Choice bestehen...). Keiner von uns konnte wirklich mehr klar denken, so bestanden alle!

Damit war aber erst ein Drittel der ganzen Fahrschule überstanden. Es blieben zwei Tage a 5 Stunden Praxis. Am Wochenende. Samstag und Sonntag. Von 6:45 bis mittags!! Dank unverlässlicher Taxen und öffentlicher Verkehrsmittel und der Abwesenheit eines fahrbaren Untersatzes (darum ging es bei der ganzen Geschichte ja!), bin ich an beiden Tagen um halb sechs aufgestanden. Nachdem ich an beiden Abenden davor bis jeweils ein Uhr aus war und glücklicherweise nichts getrunken habe. Und DAS, obwohl wir am Freitagabend in der Google Loge beim Baseball waren und dort umsonst hätten trinken können!!

Gut, als Entschädigung durfte ich dann ein paar Stunden Motorradfahren. Im Schritttempo, im Kreis, auf der Stelle und bei einer Saukälte und dank des Nebels feuchter und glitschiger Fahrbahn. August nennt sich das. Und mir wären auch mit Handschuhen fast die Hände abgefroren.

Die glitschige Oberfläche sorgte dann auch dafür, daß es einen unerwarteten und extrem ungewollten Nachschlag gab. Nachdem ich den restlichen Samstag einigermaßen überstanden hatte. Haupsächlich dank eines unglaublich scharfen afghanischen Vindaloos, raffte ich mich Sonntag früh wieder auf. Ich merkte schon, daß ich nicht ganz so bei der Sache war, da meine Rechtskurven doch recht zu wünschen übrig liessen. Aber es lag nicht nur an mir. Bei der Demonstration einer Übung mit engen Kurven, rutschte der Lehrer weg und legte sich ordentlich auf die Seite. Alles schaute mit großen Augen und jeder dachte: Gott, wenn der sich schon auf die Nase legt, wie haben wir das denn bis jetzt überstanden?

Es wurde beratschlagt und entschieden, daß wir eine halbe Stunde warten und dann entscheiden würden, ob es weiterging oder nicht. Es ging nicht. Alle waren entrüstet und hätten gern den ein oder anderen Rutscher in Kauf genommen, um bloß nicht noch einen Tag um die Zeit dort auftauchen zu müssen. Kein wenn und aber half. Der Termin wurde auf das übernächste Wochenende verlegt... Grrr.

Unerlaubterweise habe ich meine Maschine dann doch von ihrem bisherigen Standort in meine Garage gefahren. Und das hat mich endgültig davon überzeugt, daß sie jetzt unbedingt gefahren werden muß! Daran führt kein Weg dran vorbei.

Monday, July 25, 2011

Auf heißen Kohlen...


Nun hab ich endlich das Motorrad gefunden, das ich haben wollte und es auch gekauft. Und jetzt muß ich mindestens noch zwei Wochen warten, bis ich es endlich fahren darf.

Wie in einem früheren Eintrag erwähnt, verlangt der Staat Kalifornien von jedem, der sich hier länger als drei Monate aufhält und noch in keinem anderen Staat der USA einen Führerschein erworben hat, eine schriftliche und praktische Führerscheinprüfung. Die Autoprüfung war ein Klacks aber da ich seit einigen Jahren kein Motorrad mehr gefahren bin, habe ich mir hier für einen Kurs angemeldet. Dieser ist sowohl für Anfänger, als auch für Abstinenzler, die es dann doch nicht lassen können. Nach diesem Kurs muß man dann nicht noch einmal zur offiziellen Prüfung, sondern bekommt den Führerschein gegen die Kursbescheinigung ausgehändigt. Nun ja, der Kurs beinhaltet natürlich auch eine Prüfung.

Diese Kurse sind über Wochen hinaus ausgebucht. Fragt sich, ob das am Wetter liegt, einem Mangel an guten Fahrschulen oder der Dämlichkeit der Schüler. Insgesamt 2 Stunden Theorie und 10 Stunden Praxis ist schon ein Klacks. Mein Motorradführerschein in Deutschland hat 1996 2.300 DM gekostet. Der Unterhaltungswert des Lehrer macht sicherlich etwa 20% davon aus. Wer mag es nicht, über Helmmikrophon bepöbelt zu werden, ohne die Möglichkeit, etwas zu erwidern.

Jedenfalls hab ich meinen Kurs erst in der ersten Augustwoche und dann wird es sicherlich auch noch einmal zwei bis drei Wochen dauern, bis der Führerschein da ist.

Aber warum kümmert mich das? Wo ich doch einen europäischen Führerschein und mit dem bestehen des schriftlichen Test auch eine Lizenz zum Üben habe (für manche equivalent mit der Lizenz zum Töten. Sich selbst, andere, oder nur das arme Karnickel, das einem grad über den Weg läuft)?

Nun ja, eine Versicherung ist auch notwendig. Und da man fürs Jahr abschließt und sie extrem viel günstiger ist, wenn man die Fahrschule absolviert hat, muß ich in den sauren Apfel beißen und erst mal auf den heißen Kohlen sitzenbleiben. Ohne den dazu passenden Ofen.

Wednesday, July 13, 2011

Tage wie dieser...

Puh, was ein Tag gestern. Streß bei der Arbeit, weil wieder jeder mitmischen muß und mein Technischer Leiter und ich das nicht allein machen dürfen. Jetzt sind wieder all, die wußten, was sie tun sollten, völlig verwirrt und ich muß wieder Stunden damit verbringen, alle zu beruhigen. Und mal wieder zum x-ten Mal das selbe erzählen. Und da soll man nicht verrückt werden! Jedenfalls haben wir eine Session gehabt, um unsere neue Benutzeroberfläche Unwissenden vorzustellen, um deren Meinung einzuholen (haha, in Englisch hätte ich einfach UI Review geschrieben). Es gab zig Diskussionen, mein Chef ist wieder völlig aus dem Häuschen und zu allem Überfluß mußte ich pünktlich um fünf los, einen Motorradhelm kaufen. Der Laden machte um sieben zu und zwischen halb fünf und halb sieben ist der Freeway meistens gesteckt voll. Dann gabs Stau, in den der Busfahren direkt reingefahren ist und ich bin erst um zwanzig vor sieben im Laden gewesen. Helm und Hose gekauft!

Blöderweise bin ich dann, mit Karton, Tüte und schwerer Handtasche, die falsche Straße lang gelaufen, und hab die Bushaltestelle nicht gefunden. Klaro, daß man in einer Einbahnstraße gegen die Fahrtrichtung keine Bushaltestelle findet. Zum Glück kam nach 15 Minuten ein Taxi. Vor der Haustür hab ich dann festgestellt, dass der Schlüssel in der in aller Eile im Büro gelassenen Jacke war. 70km entfernt... Eine meiner Kollegin aus Hamburg, die gerade zum Austausch in San Francisco ist, wohnt um die Ecke. Allerdings ging sie nicht an ihr Handy und schrieb nur kurz zurück, sie hätte ein Date und ihr Handyakku sei leer, so konnte sie mir weder ihre Appartment- noch die Handynummer ihrer Mitbewohnerin nennen. Meine Kollegin Mira aus San Francisco, mit der ich mich um halb zehn treffen wollte, war bis halb zehn im Kino. Zwei andere Kollegen meldeten sich nicht gleich zurück und eine andere Kollegin aus Hamburg, die ebenfalls zum Austausch hier ist und auch um die Ecke wohnte, hat auch nicht gleich auf meine E-Mail geantwortet. (So erstaunlich, wie das klingt, aber ich habe hier mehr Bekannte in der Nachbarschaft wohnen, als in Hamburg. Allerdings hätte ich in Hamburg innerhalb von 45 Minuten zurück ins Büro und wieder heim fahren können.) Die Hausverwaltung hatte schon zu, was die Wohnungsöffnung erheblich verteuert hätte...

Also stand ich eine Weile in der Kälte, da ohne Jacke. Schließlich machte ich mich auf den Weg in ein Café um die Ecke. Als ich mein heißes Getränk in der Hand hatte, hat sich die zweite Kollegin gemeldet. Sie sei noch kurz zu Hause und ich könne vorbeikommen. Kaffee und Sandwich auf To Go umbestellt und losgestiefelt. Die Süße! Ich wollte nur kurz Helm und Hose und zwei Kaffeebecher (den einen hatte ich am Tag zuvor im Büro vergessen, so daß ich heute den Hello Kitty Becher nehmen musste) bei ihr deponieren. Aber sie hat mich dann mit Zahnbürste, Make Up, Make Up Entferner, einem Ausgehshirt (dann hab ich morgen wenigstens nicht exakt die selben Sachen bei der Arbeit an wie heute. Sowas führt immer nur zu unnötigen Gerüchten), einer Jacke, einem Bier und einer warmen Wohnung versorgt. Sehr lieb! Damit war die Welt dann erst Mal wieder in Ordnung. Mittlerweile hatte sich auch ein anderer Kollege gemeldet, der zu Hause war und bei dem ich den nächsten Zwischenstopp einlegen wollte. Allerdings hat sich der Freund meiner Kollegin, der mich dort abliefern wollte derart verspätet, daß ich nicht nur mein Bier austrinken konnte, sondern auch direkt los mußte, um meine Kollegin zu treffen. Dem Kollegen abgesagt, Bus verpasst, zig Taxen an mir vorbeibrausen gesehen und mit fiesen Blasen an den Füßen, da neue Schuhe, hab ich dann nach einem längeren Fußmarsch schliesslich Taxi gefunden und bin ab in die Bar. Die Bekannte meiner Kollegin, eine Ex-Freundin eines unserer Kollegen (ich nenne sie mal M.), war schon recht angetrunken und hat uns zugelabert.

Puh! Sie wurde immer betrunkener und immer schräger. Ich kann dann ja auch immer so schlecht Interesse und Freude am Erzählten vortäuschen. Aber in ihrem Zustand fiel ihr das nicht weiter auf.

In der Zwischenzeit hatte ein Typ vom anderen Ende der Bar mit mir Blickkontakt aufgenommen. Nun ja, er hat geguckt, ich hab zurück geguckt, er hat gelächelt, ich hab zurück gelächelt, und ich hab weggeguckt. Wie das eben so ist, wenn man wie ich flirtbehindert ist. M. war mittlerweile fast Out of Order und wir mußten unsere Gläser vor ihr in Sicherheit bringen. Obwohl diese noch halb voll waren (gut festgehalten und beschützt), beschlossen wir, M. nach Hause zu bringen. Die war mittlerweile kaum noch in der Lage, zu stehen, da wollten wir sie nicht einem verrückten (oder armen?) Taxifahrer anvertrauen oder allein einen Kilometer nach Hause stolpern (fallen) lassen. Da traf ich den, fatalen? cleveren? mutigen? bescheuerten? Entschluss, dem Typ meine Nummer dazulassen. Sowas hab ich das letzte Mal mit zwanzig gemacht, soweit ich mich erinnern kann. Wenn überhaupt. Ich fand ein schon beschriebenes Post it (soll ja nicht zu dringend wirken), einen lila Stift (gehts noch schlimmer?!), schrieb die Nummer auf und ging zur Toilette. Auf dem Rückweg ging ich bei ihm vorbei, tippte ihm auf die Schulter, schob ihm unter dem erstaunten Blick des Kellners, mit dem er sich gerade unterhielt, den Zettel zu und sagte: "Wir müssen jetzt unsere betrunkene Freundin heimbringen, aber wenn Du Dich melden willst...", und ging. Mira meinte, er hätte sehr beeindruckt und wohlwollend nachgeblickt. Ich glaube ja eher er war erschrocken. Ich musste nur raus aus dem Laden!

Nun ja. Draussen hing M. dann erst an meinem Hals und dann an Miras. Sagte uns, wie toll wir seien und jede Menge "I love yous". Wir packten sie ins Taxi und bekamen mit Ach und Krach ihre Adresse ausihr raus. Blöderweise haben wir dem Fahrer zwei Strassennamen genannt, die sich nicht kreuzten, sondern parallel verliefen. Was er uns aber erst mitteilte, als wir schon am Ende der einen Straße und 6 $ angekommen waren. M. hatte einen recht komischen Gesichtsausdruck und ich flehte im Stillen: "Bitte, lass sie nicht auf meine Hose kotzen! Ich hab doch nur die eine und muss dann morgen damit ins Büro!". Mira und ihr Verlobter sind beide größer als ich. Das hätte bestimmt sehr lustig ausgesehen und zu noch mehr Gerüchten geführt, wenn ich in einer zu großen Hose im Büro erschiene wäre. Gerade wo ich doch heute zwei Termine mit meinem aufgeregten Chef hab.

Und zum Glück wurde ich erhört. Wir stiegen aus und fanden mit Hilfe des freundlichen Gemüseladenmanns an der Ecke das richtige Haus. Mira versuchte noch eine Weile, den Alkohol aus M.s Körper zu holen. Aber, wie glücklicherweise schon im Taxi bewiesen, war sie nicht der Typ, der vom Alkohol kotzt! Wir brachten sie ins Bett und hoffen nun, daß sie auch ohne stabile Seitenlage bis morgen überlebt. Wo doch überall unsere Fingerabdrücke waren. Allerdings hab ich noch nie was von CSI San Francisco gehört. Somit sollten wir aus dem Schneider sein.

Schließlich lag ich auf Mira's Couch, hab mittlerweile schon ne SMS von dem Herrn aus der Weinbar bekommen und überlegte mir, was ich meinen Kollegen heute erzähle, wenn sie mich fragen, warum ich die selben Klamotten anhabe wie gestern. Und ich freu mich darüber, Freunde zu haben.

Ach so. Eine Ducati will ich mir diese Woche kaufen! Damit fing das ganze Theater an..

Thursday, July 07, 2011

Fruchtbarkeitstänze und weshalb Vati stolz auf mich ist...

Nicht, daß nicht ausreichend passiert wäre, seitdem ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Ich habe zwei Ausflüge unternommen. Zum einen ging es mit dem Club der jungen Skandinavier zum Clear Lake, einem große und recht hübschen See etwa 250km nördlich von San Francisco. Zum anderen habe ich ein Wochenende in Vancouver verbracht.

Nun werden sich einige von Euch fragen "Club der jungen Skandinavier? Klingt ganz nach Eva...!" Ich kann Euch förmlich denken hören!! Haha. Nein, kein Sauna oder Swinger Club, keine Versammlung junger, williger Schweden, die sich von reifen Frauen aushalten lassen. Nichts, um Eure schmutzige Phantasie zu befriedigen. Es handelt sich um einen mittlerweile über 50 Jahre bestehenden Verein, der Skandinaviern und deren Groupies (lese: ich) in der Fremde ermöglicht solch schöne Dinge wie Midsommar zu feiern (für die von Euch die das nur im Zusammenhang mit Ikea kennen, googelt es mal).

Und wie zum Teufel bin ich an den geraten? Nun ja, auf die übliche Art, denke ich. Betrunken beim Ausgehen über einen jungen Dänen gestolpert, der sich meine Telefonnummer notiert und mich dann zu den Vereinsveranstaltungen eingeladen hat. Auch wenn ich ihm aufgrund seiner überaus charmanten Art eigentlich gleich am Anfang eine scheuern hätte sollen.

"You are from Germany? Really? How come, you are so funny and not boring?" Sweet. Immerhin war er um einiges offener als einer seiner Landsmänner in Dänemark, der mich auf der Tanzfläche stehen ließ, nachdem ich ihm, auf Englisch, gesagt hatte, daß ich aus Deutschland komme.

Nun gut. Fremdes Land, begrenzter Freundeskreis, da schaut man da schon Mal drüber hinweg. Und erhält als Dank eine Einladung zum Midsommar Wochenende an den Clear Lake. Nun denn. So schön Spontaneität auch ist, sicher ist sicher. Auto gemietet, Hotel in der Nähe gesucht und gebucht. Im Auto war genug Platz und die Strecke war lang, somit hab ich mich dann als Fahrgelegenheit für zwei weitere Personen angeboten. Die gab es dann auch. Nach einigem telefonischen Hin und Her und dem Fast-gegen-die-Wand-Wurf meines Telefons hatten wirs dann fertig organisiert.

Am nächsten Tag wurde als erstes der SUV abgeholt, auf die Karte geguckt und dann ging es auf, den ersten Mitfahrer abzuholen. 20th Street hoch, bis zur Kreuzung mit der D Street. Hochgefahren bis zum Ende der 20th. Keine D Street. Hm, vielleicht vorbeigefahren? Wieder runter. Keine D Street. Wieder hoch. Immer noch nicht. Verdammt. Nach einem kurzen Anruf wurde mir dann klar, daß meine Art der Orientierung in San Francisco nicht so gut funktioniert. Die D Street hörte nach der 18th Street auf. Ging gar nicht bis zur 20th. Und selbst mit dem coolen SUV hätte ich die Treppe zwischen 18th und 20th nicht gepackt.

Zwei Personen abgeholt und ca. 3.5 Stunden bis zum See gebraucht. Der war wirklich sehr schön. Ich habs auch noch gerade so zum Check im Hotel geschafft. Die hatten tatsächlich nur bis 21 Uhr auf. Und dann gings wieder zurück zum Haus der jungen Skandinavier. Die waren dann auch zum Teil älter als erwartet und alle unwahrscheinlich freundlich.

Der nächste Tag, sonnig und warm, wie erwartet. Es wurde auf dem Steg herumgelegen, sich im Schatten vom Kater erholt und dank des hauseigenen Bootes, konnte ich zweimal Wakeboard fahren. Langsam verstehe ich, warum so viele Leute Snowboard oder Wakeboard fahren. Auch wenn man sich abends fühlt, als wäre man nach Strich und Faden verprügelt worden, sieht man sehr schnell Fortschritte. Mittlerweile hab ich das Gefühl, daß nicht mehr das Brett bestimmt, was ich tue (heißt: mich ordentlich auf die Fresse packen), sondern andersherum. Nach einem unabsichtlichen Sprung, der überraschenderweise nicht mit einem Sturz endete, versuchte ich noch ein paar absichtliche. Nicht alle endeten so glücklich, aber dennoch haben sich die zwei Sets gelohnt und ich hatte viel Spaß.

Am Abend wurde dann das Sommersonnenwendefest zelebriert, indem die schwedischen, unverheirateten Mädels singend und mit Blumenkränzen im Haar um einen Fruchtbarkeitsbaum tanzten. Wunderschön. Auch wenn ich Blumen sehr gern mag, einen Blumenkranz im Haar? Nein, das bin nicht ich. Ich habe mich in der Zwischenzeit um die 16 halben Lachse gekümmert, die gemeinsam mit Fleischbällchen und einer riesigen Gemüsepfanne (lies: ca. 8 Pfannen voll) den 80 Personen zum Abendessen dienen sollte. Wie üblich, und mir unerklärlich, gab es wieder einen jungen Mann beim Küchendienst, der alle 5 Minuten neben mir stand und mich fragte, was er denn nun tun sollte. Was auch immer ich getan habe, um in einer solchen Rolle zu enden, ich wünschte, jemand hätte mir gesagt, ich solle es nicht tun...

Als zum Ende des Kochens das Wasser ausfiel, war ich sehr stolz auf mich, daß ich ein Hotel gebucht hatte. Mit fließend Wasser, um jegliche Fischreste von mir abzuspülen. Natürlich wird auch mein Vati stolz auf mich sein, daß ich nicht einfach blind mit der Horde Wikinger zum "Unterm freien Himmel Schlafen" hingelegt habe, sondern brav in mein 10 km entferntes, abschließbares Hotelzimmer gefahren bin. Ab einem gewissen Alter ist der Schlaf einfach wichtiger als Saufgelage.

Thursday, June 16, 2011

Die telefonische Spracherkennung und ich.

Technik ist grundsätzlich etwas sehr schönes. Sie macht Menschen effizienter, das Leben angenehmer und viele Dinge rund um die Uhr zugänglich. Wie zum Beispiel die Anmeldung zum praktischen Führerscheintest in Kalifornien. Ich hätte nicht gedacht, daß ich in meinem Alter noch einmal eine solche Prüfung ablegen müßte. Nachdem ich mittlerweile länger MIT Führerschein lebe als OHNE.

Nun gut. Nachdem ich die schriftliche Prüfung vor Ort im Department of Motor Vehicles in Redwood City bestanden hatte, durfte ich mich zum Praxistest anmelden. An dieser Stelle möchte ich ganz gern zwei Dinge erwähnen, die mir sehr positiv aufgefallen sind. 1. Man kann online einen Termin mit der Zulassungsstelle machen und 2. auch dort war jeder Einzelne so unglaublich freundlich, obwohl Trinkgelder dort eher weniger gern gesehen sind...

Gesagt, getan, ich versuchte mich wieder mit der Internetseite und gab alle Daten ein, die zur Vereinbarung eines Prüfungstermins notwendig waren. Und drückte "Enter". Leider gab man mir "in rot" unmißverständlich zu verstehen, daß ich auf diese Weise keinen Termin beantragen konnte. Ich war auserwählt die kostenlose Rufnummer zu verwenden. Was ich dann auch tat. Und anstelle einer Warteschleife oder einer weiteren freundlichen Person am Telefon, fand ich mich einer freundlichen männlichen Stimme gegenüber, die mich bat, mein Anliegen der Spracherkennungssoftware vorzutragen.

Es begann recht einfach. Was denn mein Anliegen sei, wurde ich gefragt. Dann gab er mir eine lange Liste von Möglichkeiten. Leider hatte ich, als er fertig war, die ersten drei schon wieder vergessen. Somit entschied ich mich für die letzte Möglichkeit: Please repeat the available options. Und nun merkte ich mir, was ich wollte:

"Schedule an appointment".
Aha, und wofür?
Wieder eine Liste von Möglichkeiten.
"Behind the wheel driving test".
Auch die nächste Frag war einfach.
Ob ich denn schon einen Führerschein hätte? Damit war der temporäre gemeint, den man nach dem bestehen der schriftlichen Prüfung bekommt.
"Yes".
Dann solle ich doch bitte dessen Nummer angeben. Da ging es dann los.
"F12343445".
Habe ich Sie richtig verstanden, S wie Sigma.
"No!!" (auch wenn das bei diesen Spracherkennungsgeräten keinen großen Eindruck macht, wurde ich ein wenig laut).
Entschuldigung, mein Fehler. Bitte wiederholen Sie noch einmal die Nummer
"F......"
Habe ich Sie richtig vestanden, X wie Xylophon...
"NO!!!!"
Na gut, dann versuchen wir es anders. Bitte nennen Sie mir den ersten Buchstaben.
"F"
Und nun hatte er es endlich. F wie Foxtrott. Die Nummer durfte ich dann mit der Telefontastatur eingeben.
Und jetzt bitte Ihre Telefonnummer. Und wieder ging es ein wenig hin und her, bis ich endlich meine Nummer über die Tastatur eingeben durfte.
Und nun wollen wir herausfinden, bei welchem DMV Büro ich denn den Termin machen möchte. Bitte nennen sie die Postleitzahl des Ortes ein.
Uuuuuh, wo krieg ich die jetzt so schnell her. Googlen! Blöderweise hatte ich das Uuuuuh laut gesagt und wieder hatte er mich falsch verstanden.
Als wir das dann auch abgehakt hatten, bekam ich folgendes zu hören. Es tut uns leider, aber das Terminvereinbarungssystem steht zur Zeit nicht zur Verfügung. Bitte rufen Sie zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal an.....

Und da wundern die sich hier über Amokläufe...

Nun, das war noch nicht alles. Schließlich hatte ich immer noch keinen Termin. Somit habe ich gestern Abend noch einmal mein Glück versucht.

Was ist Ihr Anliegen?
"Make an Appointment."
Wofür?
"Behind the wheel drivers test."
Haben Sie schon einen Führerschein?
"YES"
Wie ist denn die Nummer?
"F......"
Habe ich Sie richtig verstanden, S wie Sigma... !
"%)/@!" (das hat er nicht verstanden...) "NOOOO!"
Entschuldigung, mein Fehler. X wie Xanthippe
(so naaaah). "NOOOO!"
Ok, versuchen wir es anders. Wie viele Buchstaben haben Sie auf Ihrer Tastatur?
WAS?! "Äääääh".
Auswahlmöglichkeiten verpaßt.

Ich muß dazu sagen, daß ich an dieser Stelle schon beim dritten Versuch war.
Naja, jedenfalls konnte ich grad noch "3" sagen, bevor mir der nette Herr wieder sagen konnte "Derzeit steht kein Mitarbeiter zur Verfügung, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Und dann wurde es richtig anspruchsvoll (soll noch einmal einer behaupten, Amerikaner wären dumm... die fahren doch alle Auto, also müssen sie auch mit dieser Spracherkennung zurecht-gekommen sein.)
Nun meinte er, ich solle die Taste drücken, auf der der Buchstabe stand und dann die Zahl, die seine Position auf dieser Taste angibt. !?!? Ich schaute auf meinen Blackberry und kratzte mich am Kopf. Dort gibt es nur einen Buchstaben pro Taste...
Und wieder raus...

Nach einer Stunde kam ich dann auf die glorreiche Idee, am nächsten Tag einen amerikanischen Kollegen zu bitten, für mich anzurufen. Gesagt, getan. Tracey erklärte sich auch gern bereit, das für mich zu tun. Ich schrieb meine Telefon- und Führerscheinnummer auf, damit sie alles parat hatte. Und dann war die erste Frage die nach der Postleitzahl des Büros... Gooogeln!! Zu spät. Aber zum Glück ging es einfach nur zur nächsten Frage.
Die Auswahlmöglichkeiten. Als "Behind the Wheel Drivers Test" an der Reihe war, rief sie "Yes!".

Das war zu viel für die Maschine. Wir wurden direkt zu einem Mitarbeiter weitergeleitet, in der Warteschleife konnte ich meine Telefonnummer eintippen, die dieser anrufen würde, damit ich nicht so lange warten mußte, eine freundliche Dame rief mich nach 5 Minuten zurück (in der mein Telefon einmal abgestürzt war und mir einen ziemlichen Schreck verpaßt hatte) und mein Termin ist in zwei Wochen!

So geht das!

Tuesday, May 31, 2011

Häuser jagen

Besser ein kurzer Eintrag als gar keiner, außerdem muß ich das hier UNBEDINGT an die Welt weitergeben.

Samstag habe ich einen ehemaligen Kollegen aus Stockholm begleitet, der ein Haus in oder in der Nähe von San Francisco für sich und seine Familie sucht. Früh morgens ging es ab über die Brücke Richtung Berkeley. Was ist das beste an Berkeley, fragt sich da der Bewohner von San Francisco? Der Blick auf San Francisco? Ja, das ist sicherlich ein verdammt gutes Argument. Wenn man dort auf dem Freisitz oder der Terrasse sitzt und beide Brücken, die Bay, die Hügel im Norden und die Stadt im Süden vor Augen hat, da mag man gar nicht mehr aufstehen. Und das ganze mit frischer Luft in der Nase, da direkt hinter dem Haus, oder besser, vor dem Hause, der Wald anfängt. Zugegeben, zu Fuß geht da keiner Einkaufen. Und schon gar nicht mit dem Rad. Außer man heißt Lance, Jan oder wie die heute alle so heißen.

Darüberhinaus gibt es gute Schulen, gute und günstige Restaurants, und so ein Haus kostet auch um einiges weniger als eines mit der gleichen Ausstattung, Quadratmeterzahl und Grundstücksgröße.

Und manche Häuser spotten einfach jeder Beschreibung. Da müßt Ihr schon selber gucken:


Und DIE Ausstattung treibt den Preis noch einmal in die Höhe:

Thursday, May 19, 2011

Gelb

Alarm. So viel Druck bei der Arbeit hatte ich in der Tat noch nie. Unser ursprünglicher Plan war ein wenig zu positiv und basierte auf einem nichtexistenten Team, keinem Produktmanager und keinem bißchen Ahnung, was genau zu tun war und wie schwer es sein würde. Blöderweise hatten sich alle, die auf die Entwicklung vertrauten darauf eingestellt. Und nun, da wir ein wenig tiefer eingestiegen sind und ganz gut abschätzen können, was da auf uns zu kommt, mußten wir leider ein wenig nach hinten verschieben. Zu blöd, daß sich alle Geschäftsbereiche, die von unserer Arbeite profitieren würden (= ALLE!), schon auf den Zeitplan eingestellt hatten.

Als ich das Wort "Eskalation" hörte, dachte ich zunächst, daß wäre wie üblich nur eine E-Mail und ein leicht erhobener Zeigefinger. Mittlerweile hab ich so viel eskaliert und keiner hat zugehört, daß ich das nicht mehr ernst nehmen konnte. Nun, in diesem Fall war es anders. Alarm. Gestern kam sogar eine E-Mail von fast allerhöchster Stelle... Ein Meeting nach dem anderen, um die Situation zu klären, tägliche Meetings, um zu checken, was wir so machen, um den ursprünglichen Zeitplan einzuhalten. Und wir machen ne Menge. Ein Meeting nach dem anderen, lauter neue Dokumente, Design der Nutzeroberfläche und endlose Gespräche mit Entwicklern, um zu erklären warum man das braucht, was man verlangt hat. Und ein Tag geht schneller vorbei als der andere. Schon schön, wenn man grad angefangen hat und zackbum mitten im Rampenlicht steht.

Sunday, May 15, 2011

Helm und Blond

Es ist ja nicht so, daß ich noch nie in San Francisco Fahrrad gefahren wäre. Und bisher ging es immer ohne Helm. Allerdings war ich damals als Tourist auf sehr angenehmen Strecken unterwegs. Nicht so gestern. Nachdem der Internetmensch nachmittags dagewesen ist, wollte ich zu Best Buy, um mir einen Wireless Router zu besorgen. Das Kabel, das der Herr mir dagelassen hatte, war dann doch ein wenig kurz. Jedenfalls bin ich auf Straßen gefahren, die mindestens vierspurig waren und wo weitaus schneller als 50 km/h gefahren wurde. Schrägerweise macht es keinen Unterschied, ob ein Radweg existiert oder nicht. Es darft geparkt werden, vorm Rechtsabbiegen muß man auf denselben einscheren und wenn es Rechtsabbiegerspuren gibt, hört der Radweg plötzlich auf. Ganz zu schweigen davon, daß es Radwege gibt, die über Freewayauffahrten führen. Als ob sich jemand darauf wagen würde.

Nun, lange Rede, kurzer Sinn, es sieht so aus, als ob ich nun tatsächlich damit anfangen würde, einen Fahrradhelm zu tragen. Selbst in Paris hab ich dazu keine Notwendigkeit gesehen. Und dort fahren alle wie die gesengten Säue. Allerdings sind die Radwege größer und führen nicht über Autobahnauffahrten. Darüber hinaus gibt es viel mehr Radfahrer als hier. Und keiner trägt dort Helm. Naja, Modehauptstadt eben. Und bisher wurde noch kein Fahrradhelm erfunden, der den Träger nicht aussehen läßt wie jemanden, der in der Schule ständig gemobbt und verprügelt wurde.

Wo wir von Kopfbedeckungen sprechen. Ich bin blond. Gebleicht blond. Man sieht nicht mal einen Ansatz. Mittlerweile fühlt sich meine Kopfhaut auch wieder normal an. Erst juckte es ein wenig. Dann wurde es heiß und schließlich spannte es, als sein ich geliftet worden. Ich traue mich nicht, eine Sonnenbrille aufzusetzen aus Angst, von deutschen Touristen und Heinofans um Autogramme gebeten zu werden... Nun, gar so schlimm ist es nicht. Es schaut ganz gut aus, wird aber kein Dauerzustand werden. Fotos gibt es später.

Friday, May 06, 2011

Erwischt! Und das im Büro...


Da sitz ich nun. Im 27. Stock eines Hotels, mit diesem Blick. Dem Blick auf meine neue Heimat. Und es fühlt sich sehr gut an. Wie ein zu Hause. Ein Ort, wo ich hingehöre. Zugegeben, noch nicht ganz, da ich erst morgen in meine Wohnung einziehen werde. Zusammen mit meinen Möbeln. Auch wenn es mich jeden Monat einen tiefen Atemzug kosten wird, wenn ich meinen Scheck für die Miete ausstelle (schon mal was von Lastschrifteinzug oder DAUERAUFTRAG gehört...?) und ich nicht in einem typischen viktorianischen San Francisco Haus wohnen werde, kein Parkett und keine Waschmaschine in der Wohnung habe, bin ich mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Neben dem perfekten Café, nur ein paar Schritte entfernt, ein Ort an dem man Stunden verbringen kann, produktive oder auf der faulen Haut, ist der entscheidende Vorteil: fast keine Touristen! Weit weg von Union Square, Cable Cars, Golden Gate und Fisherman's Wharf! Direkt am Wasser, wenn auch ohne Strand, eine nicht ganz perfekte Kopie von Hamburg's Hafencity.

Nun, um nicht einmal mehr einen Titel zu verwenden, ohne im Inhalt des Blogeintrages auch nur annähernd darauf einzugehen, was damit gemeint war, zum heutigen Tag im Büro.

Die Arbeit ist super. Der Job ist genau das, was ich am besten kann. Probleme sammeln, viel nachdenken und schließlich mit kreativen Lösungen kommen. Nur in diesem Falle, kann ich entscheiden, was getan wird und habe knapp 20 Entwickler, die genau das bauen, was ich von Ihnen will (jaja, ich komme noch auf den Titel zurück. Ein wenig Geduld bitte!). Und bevor die Jungs anfangen, sage ich ihnen, warum sie bauen sollen was ich sage. Was sie mit ihrer Arbeit bewirken, wem sie helfen. Und ich halte nicht zurück mit Ansporn und Lob. Und, bums, fertig gebaut. Scheint fast zu einfach. Ich hoffe, ich hab nicht ein paar entscheidende Details vergessen... Lustigerweise funktioniert das erste, was ich bisher fertig gebaut und veröffentlich habe, einwandfrei. Bisher keine Klagen (hoffe nur, daß das daran liegt, daß es funktioniert, nicht daran, daß es niemand benutzt...). Zwar kann es manchmal ganz schön anstrengend sein, die Fragen eines Entwicklers zu allen Einzelheiten einer geplanten Funktion zu beantworten (Ich: You cannot be serious, this is NEVER going to happen! Er: But, if... what should we do?), da wird mir manchmal ganz schwindelig und ich bekomme Muskelkater vom vielen Nachdenken. Aber wenn der Herr dann nur noch nickt, dankbar von dannen zieht und genau das baut, was ich wollte, dann weiß ich, daß ich hier genau am richtigen Ort bin.

Jedenfalls war ich heute im Büro in San Francisco. Neben einem Termin nach dem anderen und einem heftig mit technischen Problemen belasteten Projekt, daß ich gerade übernommen habe ("Herzlich Willkommen, Eva! Wir haben da schon mal ein bißchen was für Dich vorbereitet." DANKE!), gab es einen kleinen Zwischenfall. Ich sitze vor meinen Computer und arbeite vor mich hin, da höre ich eine Melodie und auch jemanden, der dazu singt. Wie immer, dauert es ein paar Momente mehr oder weniger, bis man erkennt, um welches Lied es sich handelt. Als ich es erkenne, stehe ich auf und gehe ins Nachbarbüro, in dem meine Freundin Mira und zwei andere Entwickler sitzen. Und ich frage, ob sie mich zum Heulen bringen wollen. Was sie in dem Fall tatsächlich geschafft haben. Ali, hat dann ganz schnell den Pause Knopf gedrückt. Aber zu spät. Die Tränen waren schon da.

Und wenn Ihr wissen wollt, warum. Dann schaut selbst: http://www.youtube.com/watch?v=KmpLXbhC16o (kopieren und selber Einfügen, hab nicht geschaft, einen klickbaren Link einzufügen...)

Wednesday, April 27, 2011

In N Out Burger oder "Kann Fastfood gesund sein?"

Gestern waren wir bei In N Out Burger. Dort gibt es nichts, was schon mal eingefroren war, handverlesener Eisbergsalat, frische Kartoffeln, etc. Lustigerweise hatte sogar mein "Willkommen in den USA Paket" eine Seite über diesen Laden. Mit der Betonung auf die Frische und die gesunden Zutaten. Und, ob es nun am Ruf liegt, oder den Tatsachen entspricht, es schmeckt tatsächlich gut. Wie selbstgemacht. Frisches Rindfleisch, mit Tomate, Eisbergsalat und einer leckeren Soße. Nicht zu viel, gerade genug um den Geschmack zu unterstützen. Und die Anzahl der Personen, die dort zur gleichen Zeit arbeiten, weisen auch darauf hin, daß alles frisch zubereitet wird. Seit 1948.

Nur trotz frischer Zutaten, just-in-time Zubereitung und einer langen erfolgreichen Geschichte, bleibt es doch in Fett gebratenes Fleisch, aus Fett und Zucker bestehende Soße und eine Weißmehlbrötchen. Und wenn man zuviel davon ist und nicht gleichzeitig genug Sport treibt, oder auch mal was anderes oder weniger ißt, wird man dick.

Da kann man noch so viele Bücher schreiben, Diäten erfinden, Sportarten oder -geräte entwickeln. Auch zuviel gesundes Essen macht dick.

Trotzdem, nächstes Mal bestelle ich zwei von den leckeren Hamburgern. Aber vielleicht verzichte ich auf den Milchshake :-).

Sunday, April 24, 2011

Ausflug in die Großstadt

Nun existiere ich offiziell in den USA. Ich habe eine Sozialversicherungsnummer. Ich kann endlich einen Führerschein und eine Kreditkarte beantragen und werde vielleicht sogar ein klein wenig kreditwürdig. Und auch wenn jeder sagt, daß man sie immer schön für sich behalten soll und auch die Karte (erinnert mich ein wenig an meine Postsparbuchkarte aus den 80ern) an einem sicheren Ort aufbehalten soll, braucht man sie dann doch für alles möglich und muß sie überall angeben.

Donnerstag und Freitag bin ich vom Land in die Stadt geflohen, um nicht vor lauter Langeweile noch verrückt zu werden.
Und es fühlte sich gleich viel mehr wie zu Hause an. Nun habe ich auch meinen Mietvertrag unterzeichnet (und noch ca. 20 andere Formulare, z.B., die Anzahl der Staubkörner auf einem konstanten Niveau zu halten, keine unbekleideten Körperteile außerhalb meines Apartments und auch nicht auf meinem Balkon zur Schau zu stellen, etc.). Meine Möbel sollten Ende April im Hafen eintreffen und somit könnte ich, wenn alles gut läuft, am 7. Mai in meine Wohnung einziehen! Raus aus der Provinz.

Die Arbeit hingegen läuft prima, auch man in der Probezeit nicht gerade alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt. Da muß man schon nehmen, was man kriegt. Zum Beispiel den kleinen roten Schreibtisch, der sonst den sieben kleinwüchsigen aber höchst fleißigen Kollegen vorbehalten ist. Zum Glück sind die grad im Urlaub...


Viel Spaß hab ich zur Zeit auch mit meinem Mietwagen. Die Öllampe hat geleuchtet und der Herr von der Vermietung meinte, ich müsse zum Flughafen nach San Francisco kommen und den Wagen tauschen. Obwohl am Flughafen um die Ecke auch eine Station gewesen wäre. Gesagt getan, dann fuhr ich abends eben noch einmal 50km zum Flughafen, um das Auto auszutauschen. Am nächsten Morgen, als ich den Wagen anliess, BING, ging die Lampe wieder an. Wenn es nicht ein paar kleine Unterschiede gegeben hätte, hätte ich gewettet, die haben mir denselben Wagen wieder untergejubelt. Nun kann ich noch einmal hochfahren und mir wieder einen neuen Wagen geben lassen. Zumindest sind sie nett, aber Fox Cars werde ich dennoch nicht mehr buchen.

Friday, April 15, 2011

Minderheiten und Schreck in der Morgenstunde

Gestern war ich zum ersten Mal in Napa. Wine Country. Eine Mischung aus Südfrankreich und Mittlerer Westen der USA. Und nur knapp eine halbe Stunde von San Francisco entfernt. Um neun Uhr morgens ging unser Shuttle, reich ausgestattet mit Donuts in allen Farben und Variationen. Fiese Krapfen, Berliner, Pfannkuchen oder auch Riesenkrebbeln. Glücklicherweise hatte ich schon gefrühstückt und gab mich mit einem Kaffee aus einer Kiste zufrieden. Eine Dreiviertelstunde später luden wir die Kollegen aus San Francisco ein und machten uns auf den Weg ins Traubenparadies. Eine Stunde später hatten wir die erste Weinkellerei erreicht. Der Winzer hörte sich an, als hätte er ein Tonband verschluckt. Gleiche Lautstärke, keine "Ähs" oder "Ehms". Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie oft er diese Tour schon unternommen hat. Glücklicherweise ist er nicht direkt auf unserer von uns gegangen...

Jeder zweite Satz endete mit "...den werden wir auch nachher kosten.", so daß uns bereits nach der zweiten Station das Wasser im Munde zusammenlief und wir auch gern direkt an Ort und Stelle einen kleinen Schluck Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot, etc. zu uns genommen hätten. Aber weiter ging es. Vom Weinstock (danke ihr fiesen Mosquitos für die zwei RIESENSTICHE an meinen Beinen!), zu Traubenschleuder und in die Fermentationshalle. Auch hier wurde die Stimme nicht angehoben, so daß ich angesichts der Lautstärke im Hintergrund so gut wie gar nichts verstanden habe. Nur, daß Tannine sich manchmal gar nicht gut benehmen. Besonders, wenn sie keinen Sauerstoff bekommen. Wer benimmt sich da nicht daneben?

Nachdem wir uns noch eine Weile mit den 1.200 Dollar Holzfässern aus Frankreich beschäftigt hatten ging es dann endlich zur Verkostung. Blöderweise hatte ich zu dem Zeitpunkt schon einen ziemlichen Hunger und die kleinen oblatenartigen Salzkräcker halfen nicht wirklich. Nun muß, bzw. sollte man bei einer Weinprobe den Wein nicht komplett austrinken, so daß der Hunger eigentlich kein Problem gewesen wäre. Nur hatte dieser Winzer zuzüglich zu den schon leicht abgegriffenen Witzen auch zu jedem Wein ein passendes Essen parat. Inklusive passendem Rezept, das er uns jeweils genüßlich vortrug. Lachs, Forelle, Risotto mit karamellisierter Aubergine, gefüllter Truthahn, Spareribs mit Barbecuesoße,... wir schauten uns nur gegenseitig an und ich wunderte mich, daß man keinen der Magen laut knurren hören konnte. Unser Kräckerverbrauch war entsprechend hoch.

Die nächste Station war tatsächlich ein Mittagessen. Ich habe in den USA selten so gut gegessen. Tempura Spargel mit Aioli, Pancetta mit Parmesan auf Pizzabrot, Rinderrippe mit gebratenem Gemüse und ganz viel Schokolade zum Nachtisch. Um es mit den Worten meines Chefs zu sagen: Mir gehts gut, ich hab gut gegessen, gut getrunken, das Wetter ist gut, ich bin rundum zufrieden! Auch wenn wir jetzt alle mehr als bereit waren, zwei Stunden mit dem Bus durch die Gegend zu fahren und ein kleines Nickerchen zu halten, ging es zum nächsten Getränkestand: Champagner in einem gefälschten Chateau. Von dort ging es dann heim, satt, leicht betrunken und zufrieden.

Bis zum nächsten Morgen, beim Blick in mein Gehaltskonto. Mein Tag war versaut. Es gab Gehalt (alle 14 Tage, zusammen mit dem Teil des Jahresurlaubs für diese Periode (1 Tag hab ich schon gut :-)). Da ich davon ausging, daß es sich um das Gehalt für etwa 10 Tage handelte, war ich ziemlich erschrocken. In Gedanken hatte ich schon gekündigt und war zurück nach Deutschland gezogen. Wie sollte ich damit auskommen? Vor allem bei der Miete? Irgendwann fand ich einen Link, unter dem ich meine Gehaltsabrechnung online einsehen konnte. Und dort, oben rechts ganz klein in der Ecke stand der Abrechnungszeitraum. Und der war 6 Tage kürzer als ich dachte, da am 14. des Monats das Gehalt bis einschließlich zum 7. des Monats ausgezahlt wird. Ein bißchen Getippe auf dem Taschenrechnner, und der Tag war wieder in Ordnung. Puuuuh!

Tuesday, April 12, 2011

L.A. Eindrücke

Rodeo Drive. Wenig Zeit und viel Geld?
Der Hotelpool. Mit Blick auf Los Angeles und die
 Hollywood Hills.
Die einen sagen "Geil, wo kann ich das denn kaufen?!".
Die anderen: "Tut das denn Not?!"





Monday, April 11, 2011

Creutzfeldt Jacob und viele freundliche Menschen

All die kleinen Dinge, die einem als Besucher eines Landes nie auffallen. Andere wiederum werden immer besser, je länger ich mich hier aufhalte.

Zum ersten. Ich darf hier kein Blutspenden! Nachdem ich mehr als 12 Jahre lang sauberes, einwandfreies Blut in Deutschland abgeliefert habe, ist es mir hier verboten, da ich länger als 5 Jahre am Stück in einem Creutzfeldt Jakob Land gelebt habe! Gibts das denn. Und zum anderen, erstaunt und erfreut mich die Freundlichkeit der Menschen jeden Tag mehr. Auch die Damen vom Roten Kreuz haben sich zigfach entschuldigt und waren sehr betrübt, daß ich aus einem "Risikoland" komme. Lustigerweise werde ich auch in Deutschland Probleme bekommen mit dem Spenden, denn sie mögen es nicht, wenn man zu einer bestimmten Zeit im Jahr in Nordamerika unterwegs ist. Und da wundern sie sich über den Spendermangel.

Nur ist es schwierig, angesichts der Freundlichkeit der Menschen auch nur für kurze Zeit böse oder empört zu sein. Alle in Kalifornien halten Dir die Tür auf, entschuldigen sich, wenn sie Dir irgendwie in die Quere kommen, lassen Dich auf der Autobahn fast immer auf Ihre Spur einscheren lassen und auch wenn sie es nicht immer ernst meinen, immer unglaublich nett und freundlich sind, wenn Du Ihr Geschäft betrittst. Selbst als wir zu zweit allein mit ca. 10 Verkäufern im Jimmy Choo Laden auf dem Rodeo Drive waren, haben die sich mit uns unterhalten.

Und wieder bin ich dankbar, daß ich nach San Francisco ziehe und nicht nach Los Angeles oder eine andere große Stadt in den USA. L.A. ist einfach so unglaublich groß. Und die schönen Ecken, die wir gesehen haben, sind so weit ausserhalb unserer Preisklasse. Da fängt man doch so ganz langsam an, zu verstehen, warum so viele gutaussehende, junge Frauen hier bei Männern mehr auf das Geld als auf alles andere schauen. Ein Glück, daß ich aus dem Alter mittlerweile raus bin!

Friday, April 01, 2011

Sunshine State

Angekommen. Das ganze wirkt ein wenig unwirklich. Dieser Teil von Santa Clara ist ziemlich neu und so gebaut, dass man tatsächlich zu Fuß einkaufen gehen kann. Und dabei nicht allein ist und von Autofahrern mit offenem Mund angestarrt wird.

Auch die Appartmentanlage wirkt künstlich, ist aber sehr schön. Vor allem der Pool.

Aber auch der Kamin und die Küche koennen sich sehen lassen. Wobei ich mich immer frage, wie man mit kaum Geschirr diese Spülmaschine auch nur halbvoll bekommen kann. Und ein riesiger Kühlschrank, obwohl ich noch nie mehr als eine Kühlbox benötigt habe. Aber eine grosse Kühl-, Gefrierkombination sieht eben einfach besser aus, als so eine kleine Kiste


Gerade jetzt am Anfang, wo die Umstellung besonders schwer fällt, wohne ich an einem Ort, den ich überhaupt gar nicht kenne. In San Francisco fühle ich mittlerweile fast zu Hause aber es dauert noch mindestens einen Monat, bis ich endlich in die Wohnung in San Francisco ziehen kann. Und auch meine Möbel wiederhabe. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird. Momentan bin ich nicht zu Hause. All die Sonne, der blaue Himmel, die Freundlichkeit der Leute, der Pool und der Job (besser gesagt, endlich nur EIN Job und dazu einer, der einfacher sein wird als der bisherige) können nicht davon ablenken, daß ich hier nicht zu Hause bin. Daß ich weit weg bin von Freunden, meiner Familie und allem, was ich kenne und liebe.

So wie ich mich kenne, wird es nicht lange dauern, bis ich darüber hinwegbin. Einzelgänger eben.

Thursday, March 31, 2011

Abschied

Da war er dann doch. Der Moment in dem mir schlagartig klar wurde, daß es sich dieses Mal nicht nur einfach um den üblichen Arbeitsflug nach San Francisco handelte. Dieses Mal würde ich nicht zurückkommen. Erst mal für länger nicht und vielleicht nie mehr. Und dann wurde auch zum ersten Mal richtig geweint. All die schönen und schrägen Erinnerungen aus den letzten 14 Jahren laufen ständig vor meinen Augen vorbei. Zuviel zum Aufschreiben aber lange nicht genug, um es je zu vergessen. Der Tag, an dem ich Katja zum ersten mal sah. Pfeifend und verrückt bunt gekleidet vor dem Aktenschrank in unserem verstaubten Bankbüro. "Wer ist denn die verrückte Nudel?" fragten wir uns, als wir erst sie und dann uns gegenseitig ansahen. Viele abgefahrene Ausgehabende und schräge Erlebnisse folgten. Wir trafen gemeinsam ihren Mann, der nun auch ein wenig damit zu tun hat, daß ich hier sitze und in knapp einer Stunde in meine neue Heimat fliege. Und sie unglaublich vermissen werde!

Pedi, die ich als eingebildete Blondine abtun wollte, als sie innerhalb von Sekunden ein kompliziertes Streichholzrätsel löste. Ohne dabei einmal Luft zu holen oder mit der Wimper zu zucken. Und dann kam sie auch noch aus Papenburg. Und war zu allen Schandtaten bereit. Danke Pedi, daß ich mit Dir einen der besten und liebsten Menschen auf der Welt kennenlernen durfte. Auch wenn wir nie gemeinsam Kurtaxe fahren konnten.

Yvonne, auf deren Gästebett ich die letzten Nächte verbringen durfte. Besser, auf der Ihres Bruders. Familie eben. Yvonne, die treue Partybegleiterin in schweren und auch guten Zeiten. Tapfer und ausdauernd trug sie mir vergessene Turnbeutel hinterher und ließ mich als "Jugendliche" mit auf eine Skifreizeit fahren. Jugendlich benommen hab ich mich dann auf alle Fälle. Autsch :-).

Gönke. Du hast auch einen wesentlichen Anteil daran, daß ich hier sitze. Ohne Dich hätte ich mein Studium hingeschmissen. Am zweiten Tag des Hauptstudiums. Und dann, am dritten, als ich mir einen Nacht um die Ohren gehauen hatte, grübelnd, ob ich wieder zurück in die Bank sollte oder einfach nur Putzen, saßt Du da. Im Hörsaal. Und fragtest mich, ob ich mich neben Dich setzen wollte. Von nun an gingen wir die VWL Hürden gemeinsam an. Lachend und fluchend. Gesund und krank. Durch Dick und Dünn. Ohne Dich wäre VWL die Hölle gewesen. Mit Dir, das beste, was passieren konnte.

Und alle anderen. Zuviel zum aufzählen, zu schön um es jemals zu vergessen. Danke Euch. Für 14 unvergessliche Jahre.

Sunday, March 20, 2011

Packen

"Sieht nicht so aus, als ob Du bald ausziehen würdest." Bekomme ich zu hören, wenn jemand in meine Wohnung kommt. Die hätten mal die Menge an Müll sehen sollen, die ich bereits aus der Wohnung getragen habe. Und ich dachte immer, ich hätte nicht viele Sachen. Und da räumt man aus, verkauft, verschenkt und wirft weg und trotzdem wird es nicht weniger. Und hinzu kommt, daß alles das, was ich mitnehmen werde noch genau dort steht, wo es immer stand. Gottseidank muß ich ja nicht einpacken, runtertragen, hochtragen und einräumen. Und genau dann, wenn die Wohnung leer ist, jeder Schritt laut hallt und nichts mehr so aussieht, wie vorher, genau denn werde ich realisieren, daß ich tatsächlich weggehe. Für lange. Weit weg.

Sunday, February 27, 2011

San Francisco


Es kommt immer näher. Hier leben? Für länger? Für immer? Die Stadt scheint es mir einfach machen zu wollen, das Wetter ist der Wahnsinn. Der Anflug gestern war filmreif. "Hallo Eva. Hier bin ich. Deine neue Heimat. Gefällt es Dir?" Natürlich tut es das! Wie kann jemand diese Stadt von oben, unten, links, rechts und mittendrin nicht einfach umwerfend und unwiderstehlich finden?

San Francisco. Chinatown, der Pazifik, die Bay, diese hübsche rote Brücke, die viel längere und eindrucksvollere graue Brücke, steile Straßen, Nebel, Wind, frische Luft und der unglaublichste Sonnenuntergang, den man sich vorstellen kann. Verrückte Menschen, die einen Sch... darauf geben, was andere über sie denken. Oder gerade deshalb so verrückt aussehen, weil sie meinen, einen neuen Trend setzen zu müssen. Zu sehen, wie weit sie gehen können. Chinesische Massagen, nach denen man sich unlaublich erholt und gleichzeitig wie frisch verprügelt fühlt. Mal riecht es mehr mal weniger nach frisch in die Ecke gepinkelt. Nun ja, manchmal nicht mal in die Ecke sondern direkt auf die Straße. "A healthy disregard", mehr fällt mir dazu nicht ein.

Vom Job habe ich noch nicht einmal angefangen. Endlich dem harten und so unglaublich anstrengenden Griff Europas zu entfliehen. Nicht mehr 1000 Dinge gleichzeitig machen müssen. Nicht mehr für alles zuständig sein zu müssen, auf das andere keinen Bock haben. Endlich die Kohlen wieder in den Ofen fall lassen können, damit sie ein anderer rausholt. Spaß an der Arbeit haben, hart arbeiten und auch dafür belohnt zu werden, was ich getan habe. Endlich wirklich etwas tun und entscheiden zu können. Und das alles vor 18 Uhr abends. Dafür lohnt es sich, Europa für einige Zeit zu verlassen. Dafür und für diese wahnsinnig guten, wenn auch unglaublich schmerzhaften chinesischen Massagen...