Saturday, November 24, 2007

Schoen wars

Am letzten Tag der Reise passte sich dann zunaechst auch das Wetter an; es regnete die ganze Nacht und den halben Tag. Von Coromandel ging es direkt nach Auckland. Das war eine ziemliche Umstellung, nach drei Wochen ziemlicher Einsamkeit und Natur pur, in diese doch relativ grosse Stadt. Vom Aussichtspunkt auf einem der vierzig Vulkankrater von Auckland und Umgebung, konnte man dann auch kaum die Stadtgrenzen ausmachen. Wenn man mal von den fluessigen absah.

Nach dem Stadtbummel am Nachmittag und dem Abendessen gab dann auch das Wetter noch eine Abschiedsvorstellung mit einem grandiosen Abendrot ueber dem Yachthafen.

Schoen wars!

Friday, November 23, 2007

Abschied und Riesenfische



Beim Aufwachen gabs wieder blauen Himmel und Sonnenschein. Mehr nicht, da ich Dank meines Fusses auf den Ausflug und die Wanderung verzichtet und mich in der Sonne mit hochgelegtem Bein aufhielt.

Abends bereiteten wir gemeinsam unser Abschiedsbarbeque vor. Ich hab lange nicht mehr so viel Fleischgegessen. Ein kleiner Aufruhr entstand noch, als die Nachbarhuette vom Angeln zurueckkam und stolz ihren 8,5 Kilofisch vorzeigte. Zwei Dinge im Leben...

Und, Dank eines Abschlussratespiels wissen wir nun auch die Anzahl der Kilometer, die wir gefahren sind in den letzten 3 Wochen: 3044!

Thursday, November 22, 2007

Die Welt von unten

Der erste Teil der Nacht war recht unangenehm. Der Fuss tat weh und als ich in der Nacht aufstehen musste, konnte ich ihn ueberhaupt nicht belasten. Nach ein paar Stunden schien das Schmerzmittel zu wirken, der Fuss tat nicht mehr weh und ich schlief ganz gut. Morgens konnte ich schon wieder ganz gut humpeln und schleppte mich mit Krueckstock zum Fruehstueck.

Naechster Stop war die Maorianlage "Te Puia". Dort kam Ingrid aus unserer Reisegruppe auf die grossartige Idee, mir einen Rollstuhl zu besorgen. Und da sass ich nun. Gucke mir alles aus der Sesselperspektive an und amuesierte mich darueber, dass man sich darum riss, den Stuhl zu schieben. Nun ja, bis es bergauf ging. Nein, an dieser Stelle moechte ich zwei grosse Dankeschoens aussprechen: eines an meine Reisegruppe, die alle sehr besorgt und unendlich hilfreich waren und das zweite an die Maorianlage und an alle oeffentlichen oder privaten Anlagen, die Rollstuhlzugang haben! Erst wenn man selbst nicht ordentlich vorankommt, merkt man, wie wichtig das ist.


Und so hab ich dann auch endlich den Kiwi gesehen. Grossartiges Tier. Ich bin ja ohnehin ein Vogelfan. Aber hier vereint sich kuscheliges Kaninchen, Pinguin und Vogel Strauss in einem Tier. Und ein wenig Maulwurf hat er auch. Alles in allem ist er eines der sympatischsten Tiere ueberhaupt. Leider nachtaktiv, so dass man ihn lediglich in Gefangenschaft beobachten kann. Oder, an abgelegenen Orten, wie der Bridge to Nowhere Lodge, auch hoeren.

Nun denn, nachdem wir den Gift Shop gepluendert hatten, der leider auch sehr gut mit Rollstuhl zugaenglich war, fuhren wir in Richtung Cormandel. Und wieder ein wunderschoener Ort mit Strand und Bergen und einem prima Hotel, der Anchor Lodge.

Aber zunaechst fuhren wir noch mit der Eisenbahn am Driving Creek. Dort hat Barry Brickell in 27 Jahren eine Schmalspurbahn gebaut, deren eigentlicher Zweck darin lag, im bei der Aufforstung eines grossen, schwer zugaenglichen Huegels mit einheimischen Baeumen zu helfen. Nebenbei hat er auch noch ein Tonstudio. Eines, dass nichts mit Musik zu tun hat, aber in dem er nette Toepfe und manchmal auch recht huebsche Statuen herstellt. Diese kann man dann, neben dem atemberaubenden Ausblick, auch von der Eisenbahn aus bewundern.

Ab gings ins Hotel und dann zum Essen (Spaghetti Bolognese in NZ kann ich nicht empfehlen, es sei denn man steht auf Fleischbrei mit ein paar Nudeln). Und zurueck konnte ich schon wieder recht gut, wenn auch sehr langsam humpeln. Geht doch!

Wednesday, November 21, 2007

Ende der Reise

Schoener haette der Tag nicht beginnen koennen: schlaflos hatte ich mich hin- und hergewaelzt. Als es schliesslich hell wurde dachte ich, was solls, wenn ich ohnehin nicht schlafen kann, dann kann ich auch gleich aufstehen und eine Runde joggen. Gesagt getan, ich lief in Richtung Pferde- und Kuhweide, der einzige Bereich, der einigermassen eben war und stolperte in das erste Erdloch, das sich feilbot. Zunaechst kuemmerte es mich nicht so sehr, umknicken gehoert zu meinen Lieblingsbeschaeftigungen. Aber es tat weh.

Zurueck im Zimmer, denn, ganz so verrueckt, die Joggingrunde fortzusetzen, war ich dann doch nicht, ging ich wieder ins Bett. Obendrein sah es zweimal so aus, als ob das Pony, das auf der Weide stand, einen Angriff starten wollte. Wuetend wiehernd nahm es zweimal Anlauf, dachte sich dann aber doch, dass die Dame sich schon selbst ausser Gefecht gesetzt hatte und ihm somit nichts mehr zu tun blieb.


Somit verbrachte ich den Tag mit hochgelegtem Fuss zunaechst im Jetboot, dann im Bus (davon 3 Stunden in der Sonne allein auf einem Parkplatz) und im Hotelzimmer. Alle waren grossartig besorgt, aber der Fuss hoerte nicht auf, wehzutun. Sogar den Maori Folkloreabend in Rotorura verpasste ich. Am naechsten Tag sollte es weiter nach Coromandel gehen, dort mit zwei Naechten.

Tuesday, November 20, 2007

Bridge to Nowhere

Und wieder frueh hoch. Vor der Abfahrt gabs noch einen Ausblick auf die naechsten zwei Tage, dann gings den steilen Berg hinauf, es hiess Abschied nehmen von der River Valley Lodge. Kurvig durch gruene Huegel, an einem schneebedeckten Vulkan vorbei,
bis wir am fruehen Nachmittag am Wanghanui Fluss ankamen. Mit kleinem Gepaeck bestiegen wir das Jetboot, um zur "Bridge to Nowhere" (www.bridgetonowhere.co.nz) zu fahren.
Die Taschen wurden an der gleichnamigen Lodge abgegeben, der Rest von uns fuhr weiter. Eine Weile spaeter stiegen wir aus und wanderten an einem Seitenarm des Flusses bis zu Bruecke ins Nirgendwo. Eine Betonbruecke mitten im Regenwald wirkt schon etwas surreal. Aber als Touristenattraktion extrem gut verwendbar.


Nach einem kurzen Picknick ging es den selben Weg zurueck. In der Lodge warteten leckere Snacks, ein noch koestlicheres Dinner und ein wunderschoener Blick auf Flusstal und Regenwald auf uns. Ausserdem gab es einen aeusserst zutraulichen, um nicht zu sagen, zaertlichen Papagei. Dieser verbrachte einige Zeit auf meiner Schulter, saeuselte in mein Ohr, wenn er es nicht gerade piercte und warf erst wieder etwas ab, als er wieder in den Kaefig verfrachtet wurde. Braves Tier.

Monday, November 19, 2007

Bergauf und bergab

Angesichts der Menge an Wein am Vorabend, begann der Morgen recht frueh. Das fuer 9 Uhr geplante Reiten wurde dann jedoch auf 13 Uhr verschoben, so dass der Vormittag nun zur freien Verfuegung stand. Da bin ich mal kurz den 5 Kilometer langen Berg hinauf gelaufen, um oben zu telefonieren.

Herunter gings dann ja fast von allein.

Dann ging es schliesslich ab zum Pferdestall, wo wir sehr herzlich von einem kleinen, verwaisten Lamm namens "Stables" (so hiess auch der Reitstall) empfangen wurden.


Munter ging es dann huegelauf und -ab mal im Schritt, mal im Galopp. Jederzeit mit einer fantastischen Aussicht und der Sonne im Genick. Nicht nur die Pferde, sondern auch Stables war sehr erfreut ueber unsere Rueckker.

Mich verschlug es dann nur noch ins Bett, wo ich dann um ein Haar das Abendessen verschlafen haette.

River Valley Lodge



In der Reisebeschreibung heisst es: "In der Riverlodge, abseits der Zivilisation, verzichten wir auf den Komfort der Stadthotels." Nun ja, das tu ich sehr gern, wenn ich gleichzeitig auch kein naechtliches Gebruell vor meinem Fenster hoeren muss. Menschliches, sinnentleertes Gebruell. Bei einzelnen Bewohnern merkt man doch noch ein wenig den urgrosselterlichen Hintergrund. Aber zum Glueck nur bei sehr wenigen.



Eine kurze Stippvisite im Te Papa Museum war noch drin, dann gings mit dem Bus zum Mt. Victoria Aussichtspunkt, der uns einen Panoramablick ueber Wellington darbot. Das Regierungsviertel wurde ebenfalls noch besichtigt, dann ging es ab nach Norden zur River Valley Lodge. Diese lag in einem von gruenen Huegeln umgebenen, tiefen Flusstal. Ein ehemaliges besseres Hostel hatte nun, Dank einiger neuer Studios mit Bad, luxurioesen Hotelcharakter. Der Wein war lecker und das erste Mal wurde nach zehn ins Bett gegangen.

Thursday, November 15, 2007

Wale


Frueh gings los heute, um rechtzeitig in Kaikoura das Whalewatching Boot zu erwischen. Und los gings. Schneebedeckte Berge im Ruecken, hinaus auf die tiefblaue, leicht rauhe See.


Leicht rauh stimmt nicht ganz. Ein Seemann wuerde wohl eher sehr ruhig sagen, waehrend es mir sehr schaukelig vorkam. Jedenfalls fuhren wir mit 25 Knoten auf die offene See. Unter uns der Kaikoura Graben mit ueber 1000 Meter Tiefe. Es dauerte etwa eine halbe Stunde (und recht viel anstrengendes Gelaber der Wal-Animateuerin), bis der erste Pottwal auftauchte. Er blieb ein paar Minuten an der Oberflaeche und tat, was Wale dort so tun. Atmen, rumhaengen und ab und zu mal Wasser in die Luft blasen. Dann kam der Hoehepunkt einer solchen Begegnung: das Abtauchen mit Herzeigen der Schwanzflosse zwecks Foto.



Danach ging es weiter, ein zweiter Wal durfte kurz beobachtet werden, dann ging es wieder zurueck an Land und mir wurde klar, dass ich nie ein Skipper werden wuerde.

Nach einem leckeren Frischfischmittagessen gings weiter den neuseelaendischen Pazifik Highway entlang nach Picton, wo am naechsten Tag wieder ein Boot bestiegen werden sollte.

Wednesday, November 14, 2007

Regen und Meer

In dieser Nachtgab es mehr Regen als in Hamburg waehrend des gesamten
Herbstes. Wenn diese Menge in Hamburg auch besser verteilt ist. Naja,
besser ist wohl das falsche Wort. Ungeschickter waere besser. Es
regnet einfach viel oefter aber dafuer viel weniger. Nach der Sinflut
hier schien am Morgen die Sonne vom blauen Himmel.

Die ersten beiden Spaziergaenge gingen sorfort los. Der eine durch den
Regenwald entlang eines Mini-Amazonas, der andere zum Strand mit
wahnsinnig lauter Brandung. Dann wurde den Rest des Tages
hauptsaechlich gefahren, wieder ins Inland. Dort veraenderte sich die
Landschaft wieder enorm, so dass wir in der Naehe des Lewis Passes in
einem Hochmoor mit Flechten und Moosen spazierengingen. Einen
Wassergeist gab es auch. Ziel der Etappe war Hanmer Springs.

Tuesday, November 13, 2007

Grusel, Pfannkuchen und Regen

Hu, was fuer eine gruselige Nacht! Wir residierten diesmal direkt unterhalb des Franz Josef Gletschers, inmitten des Regenwaldes. Nomen est omen, deshalb begann es auch kurz nach Daemmerungseinbruch in Stroemen zu regnen. Es wurde unglaublich dunkel, was die ohnehin schon gruselige Unterkunft (die Ueberdecken stammten scheinbar noch aus der Zeit des Goldrausches und waren auch seitdem nicht allzu oft gewaschen worden) noch unheimlicher werden liess. Irgendwann mitten in der Nacht wachte ich auf und wollte das Licht anmachen. Bei der Idee blieb es, da scheinbar der Strom abgestellt worden war. Das liess alles noch finsterer erscheinen. Zu allem Ueberfluss kam mir ein Psychoschocker ins Gedaechtnis: "Identitaet". Wo eine Gruppe von Hotelgaesten in der kalifornischen Wueste einer nach dem anderen dahingemeuchelt wurde. Im stroemenden Regen...

Nach etwa zwei Stunden bin ich dann doch wieder eingeschlafen, bis es gegen 6 taghell in meinem Zimmer war. Das Licht war wieder da! Und ich lebte auch noch!

Aufgrund des Regens bekamen wir dann den Gletscher auch nur ganz fluechtig zu sehen und machten uns schnell auf den Weg, weiter entlang der Westkueste.

Dort gab es jede Menge Regenwald, gruene Wiesen und den rauhen Pazifik zu sehen. Mittags schauten wir uns das Jadehaus in Hokitika an. Danach ging es weiter nach Punakaiki, zu den Pancakefelsen. Dort verbrachten wir auch die Nacht in einem weitaus netterem Hotel als die Nacht vorher. Allerdings liess meine Tuer sich nicht abschliessen, aber das wusste ausser mir ja niemand. Und, Regen gab es. Manchmal lauter, manchmal leiser als die Brandung.

Monday, November 12, 2007

Plattfüsse und Pinguine


Der Morgen begann mit einem platten Vorderreifen. Gluecklicherweise war es schon Montag und wir in einer noch recht grossen Stadt. Somit dauerte es eine Stunde, bis die Reise in Richtung Westkueste starten konnte.

Erstaunlich, wie schnell sich die Landschaft veraenderte, je weiter wir nach Westen kamen. Unseren ersten Spaziergang machten wir durch einen dichten Buchenwald zu den "Blue Pools", tuerkisblauen kleinen Seen am Rande eines Flusses. Die Haengebruecken machen besonders viel Spass, wobei die, die wir benutzt haben, doch schon eher Autobahnen waren.


Weiter ging die Fahrt ueber den Haast Pass (ein Deutscher, der Frau und ungeborenes Kind im Stich liess, um hier auf der Suedinsel als erster Weisser viele Dinge zu entdecken und ihnen seinen Namen aufzudruecken). Mittlerweile waren wir von dichtem Regenwald umgeben. Die naechste Wanderung ging durch eben diesen bis zum Monro Beach, an welchem der Pazifik seinem Namen alle Ehre machte. Dort trafen wir auf eine einzelne Robbe und ein Paerchen Dickschnabelpinguine. Die Jungs sind sehr ulkig, mit Ihren gelben Riesenaugenbrauen.


Zurueck ging es, vorbei an riesigen Farnbaeumen, weiter an der Kueste zum Franz-Josef Gletscher, unserem heutigen Ziel.

Sunday, November 11, 2007

Muskelkater und Goldgraeber - und keine Ideen mehr fuer intelligente Ueberschriften


Heute hiess es Abschied nehmen von der Stadt der Abenteuer. Es ging zunaechst nach Arrowtown, einer ehemaligen Goldgraeberstadt. Dort gab es ein Postkartenmotiv nach dem anderen zu bewundern und natuerlich wieder die ueblichen Mitbringsel zu erwerben.


Die Weiterfahrt Richtung Wanaka, dem heutigen Ziel, ging ueber eine Pass (1070m), vorbei an den Bergen, die, treffend von unserer Reiseleiterin beschrieben, aussahen wie abgerubbeltes Teddybaerfell.

Wanaka ist eine kleinere Ausgabe von Queenstown, mit einer fast noch kitschigeren Kulisse von See, gruen-braunen Huegeln und schneebedeckten Bergen.



Wir wanderten einen recht steilen Berg hinauf und hinunter, um obendrauf einen wunderbaren Panoramablick zu geniessen.

Abends gab es noch ein Essen beim oertlichen Italiener, der aus Neuseeland stammte und dann fielen wir erschoepft ins Bett. Der Wein macht wirklich muede. Obendrein begann ich den Muskelkater zu spueren, vom gestrigen Sprung. Jedem, der ein schnelles, effektives Training ohne Schwitzen wuenscht, dem kann man Fallschirmspringen nur empfehlen. 60 Sekunden volle Koerperspannung! Gute Nacht!

Saturday, November 10, 2007

Freier Tag und Fall

An unserem freien Tag war erst einmal ausschlafen angesagt. Nun ja, eine Stunde mehr schlaf als sonst hab ich geschafft. Dann hab ich die ueberschuessige Zeit und Energie fuer eine kleine Joggingrunde genutzt mit anschliessendem Fruehstueck.

Nach ein wenig Shopping ging es dann ab zum Flugplatz, oder eher der Wiese und dem Fallschirmschuppen.


Der Aufruf zur Vorbereitung kam dann auch ganz schnell, gluecklicherweise war die Farbzusammenstellung des Overalls diesmal etwas gluecklicher, so dass man sogar recht schick aussah. Nachdem sich sowohl Kameramann und kurz vor dem Sprung auch der Tandemkollege vorgestellt hatten, gings in das doch recht enge Flugzeug. 9 Personen fanden auf dem Boden hinter dem Piloten gerade so Platz und man fragte sich doch, od der kleine Freund wirklich so hoch fliegen sollte. 12,000 Fuss waren kurzweilig vergangen und die letzte 3,000 vergingen ebenfalls wie im Flug (DER musste jetzt sein!), dank der Grimassen des Kameramannes.

Eh ich mich versah wurde ich von meinem Tandemkollegen zur Tuer bugsiert, hing halb draussen und los gings! Freier Fall! Darueber geht wirklich nichts. In 4,500 Metern Hoehe einfach so aus einem Flugzeug zu springen. Und anschliessend eine knappe Minute zu fallen.

Der Kameramann hing die ganze Zeit einen halben Meter vor meinem Gesicht. Wahrscheinlich wollte er mich zu irgendwelchen Grimassen und Armbewegungen bewegen. Aber mit Hilfe des Grinsens und der aufgeblaehten Nase war das schon Grimasse genug. Der Teil mit dem offenen Schirm war dann nicht mehr so gut, da mir ein wenig die Luft abgeschnuert wurde. Darueberhinaus wollte der Kollege, der uebrigens Sasa hiess und urspruenglich aus Serbien stammte, so schnell wie moeglich auf den Boden zurueck und flog deshalb eine Kurve nach der anderen (jedes Mal mit 50 Metern Hoehenunterschied). Somit wurde mir ein wenig uebel. Ich hatte damals (siehe erster Blogeintrag) also die richtige Entscheidung getroffen.


Trotzdem, der Freie Fall war grossartig.



Nach ein paar Stunden in der Stadt, mit Sonnenuntergang auf warmen Felsen sitzend, wurde der Abend in einem der schoensten Staedtchen der Welt mit einem lustigen Dinner abgeschlossen. Ging recht blutig zu!

Friday, November 09, 2007

Hubschrauber, Kliffs und Trockenobst


Der erste Blick am morgen auf den sonnenbestrahlten Gipfel des Mt. Cook. So wacht man doch gern auf! Nach einem guten Fruehstueck, ebenfalls mit ungetruebtem Blick auf den Berg, bestiegen wir den Helicopter. Der flog uns auf den Mt. Brown. Dort sind wir auf der eisigen Schneeflaeche herumgeturnt und haben den grossartigen Panoramablick genossen.


Weiter ging es ueber die Hochebene, die von Steppe mehr und mehr zu Weideland transformiert wird. Naechste Station waren die "Clay Cliffs" von Omarama (Ort des Lichts) - da klingt "Osram" doch gleich viel einleuchtender ;-)!

Nach einem kurzem Stopp beim Trockenobst-, Obst- und Honigladen, sowie dem Ursprungsort des Bungeejumpings, erreichten wir Queenstown, das "St. Moritz", oder eher "Zuerich" von Neuseeland. Hier hat alles gerade noch die richtige Groesse, ist aber an der Grenze zu "zu touristisch". Naja, kurzentschlossen entschied ich mich, einen Tandem-Fallschirmsprung zu buchen und keinen der anderen Ausfluege. Irgendwie habe ich langsam das Gefuehl, dass ich nicht das letzte Mal hier war.


Nach einem kleinen Stadtbummel und einem sehr leckeren Abendessen, sassen wir noch kurz in einem recht surrealem Pub und guckten Wettangeln. Dann gings ins Bett, voller Vorfreude auf das Ausschlafen am Samstag (schon Samstag?).

Thursday, November 08, 2007

Von Wolkendurchbohrern und Gummiliebhabern

Sowas von finster wie diese Nacht hab ich selten erlebt! Man hat wirklich gar nichts gesehen. Entsprechend gut hab ich auch geschlafen und auch der Hahn um fuenf hat mich dabei nicht wirklich gestoert. Dann bin ich um sieben auf das Rad der Hausherrin gestiegen und hab ne Runde gedreht. Diese knapp vierzig Minuten in der Kaelte habe mir die immerwaehrende Bewunderung der Radbesitzerin eingebracht. Und eine zweistuendige Gaensehaut.


Nachdem wir abgeholt wurden, ging es ueber den "Tin Shed", der nette Merino- und Opossumprodukte verkauft ueber Geraldine und Tekapo nach und zum Mt. Cook. So etwas schoenes sieht man wirklich selten. Dann noch bei blauem Himmel und wahlweise hinter tuerkisblauem Bergsee. Wir sind dann zwei Stunden in Richtung des Berges gelaufen, ueber Haengebruecken und an Mt. Cook Lillies vorbei. Alles fein saeuberlich mit der Digitalkamera dokumentiert (mit ca. 1.5 Fotos pro Minute!).




Nach dem Check-In ging es dann zum Abendessen im "The Mountaineer" (die Portionen waren auch fuer genau den ausgelegt). Auf dem Rueckweg hatten wir das Vergnuegen mit einer Truppe Keas, die auf der Suche nach Futter und Gummies im Ort unterwegs waren. Scheinbar immer an der selben Stelle, die entsprechend mit "Kea Point" bezeichnet war. (Hm, wenn alle Namen hier so woertlich zu verstehen sind, wuerd ich gern mehr ueber den Ursprung des "Hooker Valley" erfahren...).

Nach einem kurzen Nickerchen hab ich mich noch einmal aufgerafft, um den Sternenhimmel zu betrachten. Was soll ich sagen. Das hat sich mehr als gelohnt! So viele Sterne bekommt man in Hamburg eventuell mal im Planetarium zu Gesicht! Werde nun versuchen, die Genickstarre wieder loszuwerden. Vielleicht hilft dabei der morgige Helikopterflug?

Wednesday, November 07, 2007

Von Pittbulls und Schafen - von wollig bis nackt



Nach einem reichhaltigen Fruehstueck gings den Berg hinauf zum Wandern. Der Wachhund der Jugendherberge entschloss sich, uns Gesellschaft zu leisten (ein Pitbull, der sich seiner Kampfhundeigenschaft alles andere als bewusst zu sein schien). Nun ging es 2 Stunden berauf und gerade aus und eine halbe bergab. Immer schoen auf begrasten Wegen, die ueppig mit Schafkot uebersaet waren. Aber fuer diese Aussicht, hat sich das mehr als gelohnt.

Wieder am Ausgangspunkt angekommen hat sich der Hund hoeflich verabschiedet. Er war die ganze Zeit ueber nah bei uns geblieben, was wohl eher an seiner Angst vor den Schafen, als an einer ausgepraegten Zuneigung fuer uns lag. Dies bestaetigte sich auch dadurch, dass er einmal kurzzeitig verschwand, um dann zuegig auf uns zuzutrotteten, verfolgt von 5 recht ungemuetlich dreinblickenden Schafen.

Dann ging es den ganzen Weg ueber die Banks Halbinsel zurueck, ueber die Ebene, den Rakaia River (der bekannt fuer sein reiches Vorkommen grosser Lachse ist :-)) in Richtung Inland. Dort wurden wir auf drei verschiedenen Farmen untergebracht. Als wir die ersten drei abgeliefert haben stand eine Gruppe Kaelber auf der Weide vor dem Haus. Sehr niedlich, wie sie einen mit ihren grossen Augen neugierig anguckten. Der Abend auf dieser Farm muss auch sehr unterhaltsam gewesen sein. Die Farmer sprachen kein Deutsch, die Touris kein Englisch, aber jeder sprach munter auf den anderen ein.

Und dann kamen wir zu unserer Farm. Erstmal wurden die Schafe, die dazu abgestellt waren, links und rechts von der Einfahrt den Rasen zu kuerzen, vor dem bunten Bus hergejagt. Sie leben noch alle. Dann ging es, nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit Tom und Pam mit 6 Leuten im Pick-Up zur Weide. Die lag nicht direkt am Haus, sondern 10 Minuten (zu viert auf der Rueckbank) Fahrtweg entfernt. Dort wurden dann mal kurz zwei Schafe nackig gemacht und uns erklaert, was mit der Wolle passiert. Die Hunde wurden auch noch kurz vorgefuehrt und nach einem sehr reichhaltigen und sehr unterhaltsamen Abendessen ging es dann gluecklich ins Bett. Voller Vorfreude auf den Weckruf des Hahns um 5 Uhr morgens!

Tuesday, November 06, 2007

Pinguine


Im orange-bunt bemalten Bus, der auch etwa so alt ist, wie der Rest der Reisegruppe, ging es heute nach Akaroa, eine aus zwei Ex-Vulkanen bestehende Halbinsel suedlich von Christchurch.

Auf dem Weg dahin gibts es zwei Dinge im Ueberfluss: Schafe und Gras. Wobei eines sicherlich das andere bedingt. Die Bucht, an der Akaroa liegt, ist wirklich eine der schoensten Ecken, die man sich vorstellen kann. Und als ich das Delphin-Watch Boot bestieg, hatte ich eine Augenbraue oben, da ich kein grosser Fan von diesem Tourikram bin. Allerdings kamen die andere und beide Mundwinkel dazu, als der erste Pinguin und danach noch einige von den Hektor-Delphinen um unser Boot herumschwammen. Als dann noch Seeloewen hinzukamen, hatte sich die Reise gelohnt. Nicht zu vergessen die grossartige Landschaft auf beiden Seiten der Bay.


Nach der zweistuendigen Tour konnte ich mich nur noch (nachdem ich mich fuer eines der vier in meinem Studio entschieden hatte) ins Bett legen und schlafen. Nun ja, eingeschlafen bin ich 20 Minuten, bevor der Wecker ging. Und dann hiess es Abendessen mit der Gruppe (die, laut spontanem Quiz, ein Durchschnittsalter von 58 Jahren hat) bei Bully Hayes. Lustig, wie man doch gleich am ersten Tag feststellt, wer mit wem noch ordentlich aneinandergeraten wird und mit wem man gern mehr Zeit verbringen moechte. Es bleibt spannend.

Mittlerweile denke ich ernsthaft darueber nach, den Inhalt meiner Reisetasche kurz vor meiner Rueckkehr durch Wein zu ersetzen. Scheinbar schmeckt neuseelaendischer Wein vor Ort noch besser!

Nun gut, dank der zwei Glas Cabernet Merlot werde ich nun hoffentlich gut schlafen, um morgen gestaerkt die Wanderung und Farmuebernachtung antreten zu koennen. Gute Nacht von der Pinguin-Bay. (Scheinbar hab ich auch nen Sonnenbrand. Oder wars der Wein?)

Sunday, November 04, 2007

Verkehrte Welt

Und verwirrt wird man hier auch ganz leicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenlauf



Da bewegt sich die Sonne doch einfach in die andere Richtung!

So fern und doch so nah


Endlich da! Der letzte Flug war dann auch noch einmal besonders schoen, "a little bit choppy" laut Pilot. Nun ja, ich hab dann bei der Landung die drei Spuktueten pro Sitzplatz entdeckt und mich nicht wirklich gewundert.
Aber das ist nun alles vorbei. Ich bin in Christchurch angekommen und hab nun bis morgen frueh Zeit zum Ausruhen.


Die noetigen Einkaeufe(bei bis zu 26 Grad haette ich dann doch gern eine Sonnenbrille und ne Shorts) sind auch getaetigt. Und nun, sitze ich in einem Restaurant an der Oxford Terrace und sehe mir die bluehenden Baeume an! Fruehling im Winter, ist sowas nicht grossartig?
Womit wir bei meiner Reisegruppe waeren! Da fuehl ich mich auch wie eine Bluete im Winter. Oder sagen wir lieber Herbst. Nichts unter 50! Jedenfalls die Haelfte, die ich schon kennenlernen durfte. Selbst schuld, haette mich ja ruhig mal nach der Zielgruppe erkundigen
koennen. Aber das wird den Urlaub in keiner Weise beeintraechtigen. Dafuer hab ich zu lange darauf gewartet!
So, nun ran an die Pizza und dann ins Bett!