Wednesday, April 27, 2011

In N Out Burger oder "Kann Fastfood gesund sein?"

Gestern waren wir bei In N Out Burger. Dort gibt es nichts, was schon mal eingefroren war, handverlesener Eisbergsalat, frische Kartoffeln, etc. Lustigerweise hatte sogar mein "Willkommen in den USA Paket" eine Seite über diesen Laden. Mit der Betonung auf die Frische und die gesunden Zutaten. Und, ob es nun am Ruf liegt, oder den Tatsachen entspricht, es schmeckt tatsächlich gut. Wie selbstgemacht. Frisches Rindfleisch, mit Tomate, Eisbergsalat und einer leckeren Soße. Nicht zu viel, gerade genug um den Geschmack zu unterstützen. Und die Anzahl der Personen, die dort zur gleichen Zeit arbeiten, weisen auch darauf hin, daß alles frisch zubereitet wird. Seit 1948.

Nur trotz frischer Zutaten, just-in-time Zubereitung und einer langen erfolgreichen Geschichte, bleibt es doch in Fett gebratenes Fleisch, aus Fett und Zucker bestehende Soße und eine Weißmehlbrötchen. Und wenn man zuviel davon ist und nicht gleichzeitig genug Sport treibt, oder auch mal was anderes oder weniger ißt, wird man dick.

Da kann man noch so viele Bücher schreiben, Diäten erfinden, Sportarten oder -geräte entwickeln. Auch zuviel gesundes Essen macht dick.

Trotzdem, nächstes Mal bestelle ich zwei von den leckeren Hamburgern. Aber vielleicht verzichte ich auf den Milchshake :-).

Sunday, April 24, 2011

Ausflug in die Großstadt

Nun existiere ich offiziell in den USA. Ich habe eine Sozialversicherungsnummer. Ich kann endlich einen Führerschein und eine Kreditkarte beantragen und werde vielleicht sogar ein klein wenig kreditwürdig. Und auch wenn jeder sagt, daß man sie immer schön für sich behalten soll und auch die Karte (erinnert mich ein wenig an meine Postsparbuchkarte aus den 80ern) an einem sicheren Ort aufbehalten soll, braucht man sie dann doch für alles möglich und muß sie überall angeben.

Donnerstag und Freitag bin ich vom Land in die Stadt geflohen, um nicht vor lauter Langeweile noch verrückt zu werden.
Und es fühlte sich gleich viel mehr wie zu Hause an. Nun habe ich auch meinen Mietvertrag unterzeichnet (und noch ca. 20 andere Formulare, z.B., die Anzahl der Staubkörner auf einem konstanten Niveau zu halten, keine unbekleideten Körperteile außerhalb meines Apartments und auch nicht auf meinem Balkon zur Schau zu stellen, etc.). Meine Möbel sollten Ende April im Hafen eintreffen und somit könnte ich, wenn alles gut läuft, am 7. Mai in meine Wohnung einziehen! Raus aus der Provinz.

Die Arbeit hingegen läuft prima, auch man in der Probezeit nicht gerade alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt. Da muß man schon nehmen, was man kriegt. Zum Beispiel den kleinen roten Schreibtisch, der sonst den sieben kleinwüchsigen aber höchst fleißigen Kollegen vorbehalten ist. Zum Glück sind die grad im Urlaub...


Viel Spaß hab ich zur Zeit auch mit meinem Mietwagen. Die Öllampe hat geleuchtet und der Herr von der Vermietung meinte, ich müsse zum Flughafen nach San Francisco kommen und den Wagen tauschen. Obwohl am Flughafen um die Ecke auch eine Station gewesen wäre. Gesagt getan, dann fuhr ich abends eben noch einmal 50km zum Flughafen, um das Auto auszutauschen. Am nächsten Morgen, als ich den Wagen anliess, BING, ging die Lampe wieder an. Wenn es nicht ein paar kleine Unterschiede gegeben hätte, hätte ich gewettet, die haben mir denselben Wagen wieder untergejubelt. Nun kann ich noch einmal hochfahren und mir wieder einen neuen Wagen geben lassen. Zumindest sind sie nett, aber Fox Cars werde ich dennoch nicht mehr buchen.

Friday, April 15, 2011

Minderheiten und Schreck in der Morgenstunde

Gestern war ich zum ersten Mal in Napa. Wine Country. Eine Mischung aus Südfrankreich und Mittlerer Westen der USA. Und nur knapp eine halbe Stunde von San Francisco entfernt. Um neun Uhr morgens ging unser Shuttle, reich ausgestattet mit Donuts in allen Farben und Variationen. Fiese Krapfen, Berliner, Pfannkuchen oder auch Riesenkrebbeln. Glücklicherweise hatte ich schon gefrühstückt und gab mich mit einem Kaffee aus einer Kiste zufrieden. Eine Dreiviertelstunde später luden wir die Kollegen aus San Francisco ein und machten uns auf den Weg ins Traubenparadies. Eine Stunde später hatten wir die erste Weinkellerei erreicht. Der Winzer hörte sich an, als hätte er ein Tonband verschluckt. Gleiche Lautstärke, keine "Ähs" oder "Ehms". Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie oft er diese Tour schon unternommen hat. Glücklicherweise ist er nicht direkt auf unserer von uns gegangen...

Jeder zweite Satz endete mit "...den werden wir auch nachher kosten.", so daß uns bereits nach der zweiten Station das Wasser im Munde zusammenlief und wir auch gern direkt an Ort und Stelle einen kleinen Schluck Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot, etc. zu uns genommen hätten. Aber weiter ging es. Vom Weinstock (danke ihr fiesen Mosquitos für die zwei RIESENSTICHE an meinen Beinen!), zu Traubenschleuder und in die Fermentationshalle. Auch hier wurde die Stimme nicht angehoben, so daß ich angesichts der Lautstärke im Hintergrund so gut wie gar nichts verstanden habe. Nur, daß Tannine sich manchmal gar nicht gut benehmen. Besonders, wenn sie keinen Sauerstoff bekommen. Wer benimmt sich da nicht daneben?

Nachdem wir uns noch eine Weile mit den 1.200 Dollar Holzfässern aus Frankreich beschäftigt hatten ging es dann endlich zur Verkostung. Blöderweise hatte ich zu dem Zeitpunkt schon einen ziemlichen Hunger und die kleinen oblatenartigen Salzkräcker halfen nicht wirklich. Nun muß, bzw. sollte man bei einer Weinprobe den Wein nicht komplett austrinken, so daß der Hunger eigentlich kein Problem gewesen wäre. Nur hatte dieser Winzer zuzüglich zu den schon leicht abgegriffenen Witzen auch zu jedem Wein ein passendes Essen parat. Inklusive passendem Rezept, das er uns jeweils genüßlich vortrug. Lachs, Forelle, Risotto mit karamellisierter Aubergine, gefüllter Truthahn, Spareribs mit Barbecuesoße,... wir schauten uns nur gegenseitig an und ich wunderte mich, daß man keinen der Magen laut knurren hören konnte. Unser Kräckerverbrauch war entsprechend hoch.

Die nächste Station war tatsächlich ein Mittagessen. Ich habe in den USA selten so gut gegessen. Tempura Spargel mit Aioli, Pancetta mit Parmesan auf Pizzabrot, Rinderrippe mit gebratenem Gemüse und ganz viel Schokolade zum Nachtisch. Um es mit den Worten meines Chefs zu sagen: Mir gehts gut, ich hab gut gegessen, gut getrunken, das Wetter ist gut, ich bin rundum zufrieden! Auch wenn wir jetzt alle mehr als bereit waren, zwei Stunden mit dem Bus durch die Gegend zu fahren und ein kleines Nickerchen zu halten, ging es zum nächsten Getränkestand: Champagner in einem gefälschten Chateau. Von dort ging es dann heim, satt, leicht betrunken und zufrieden.

Bis zum nächsten Morgen, beim Blick in mein Gehaltskonto. Mein Tag war versaut. Es gab Gehalt (alle 14 Tage, zusammen mit dem Teil des Jahresurlaubs für diese Periode (1 Tag hab ich schon gut :-)). Da ich davon ausging, daß es sich um das Gehalt für etwa 10 Tage handelte, war ich ziemlich erschrocken. In Gedanken hatte ich schon gekündigt und war zurück nach Deutschland gezogen. Wie sollte ich damit auskommen? Vor allem bei der Miete? Irgendwann fand ich einen Link, unter dem ich meine Gehaltsabrechnung online einsehen konnte. Und dort, oben rechts ganz klein in der Ecke stand der Abrechnungszeitraum. Und der war 6 Tage kürzer als ich dachte, da am 14. des Monats das Gehalt bis einschließlich zum 7. des Monats ausgezahlt wird. Ein bißchen Getippe auf dem Taschenrechnner, und der Tag war wieder in Ordnung. Puuuuh!

Tuesday, April 12, 2011

L.A. Eindrücke

Rodeo Drive. Wenig Zeit und viel Geld?
Der Hotelpool. Mit Blick auf Los Angeles und die
 Hollywood Hills.
Die einen sagen "Geil, wo kann ich das denn kaufen?!".
Die anderen: "Tut das denn Not?!"





Monday, April 11, 2011

Creutzfeldt Jacob und viele freundliche Menschen

All die kleinen Dinge, die einem als Besucher eines Landes nie auffallen. Andere wiederum werden immer besser, je länger ich mich hier aufhalte.

Zum ersten. Ich darf hier kein Blutspenden! Nachdem ich mehr als 12 Jahre lang sauberes, einwandfreies Blut in Deutschland abgeliefert habe, ist es mir hier verboten, da ich länger als 5 Jahre am Stück in einem Creutzfeldt Jakob Land gelebt habe! Gibts das denn. Und zum anderen, erstaunt und erfreut mich die Freundlichkeit der Menschen jeden Tag mehr. Auch die Damen vom Roten Kreuz haben sich zigfach entschuldigt und waren sehr betrübt, daß ich aus einem "Risikoland" komme. Lustigerweise werde ich auch in Deutschland Probleme bekommen mit dem Spenden, denn sie mögen es nicht, wenn man zu einer bestimmten Zeit im Jahr in Nordamerika unterwegs ist. Und da wundern sie sich über den Spendermangel.

Nur ist es schwierig, angesichts der Freundlichkeit der Menschen auch nur für kurze Zeit böse oder empört zu sein. Alle in Kalifornien halten Dir die Tür auf, entschuldigen sich, wenn sie Dir irgendwie in die Quere kommen, lassen Dich auf der Autobahn fast immer auf Ihre Spur einscheren lassen und auch wenn sie es nicht immer ernst meinen, immer unglaublich nett und freundlich sind, wenn Du Ihr Geschäft betrittst. Selbst als wir zu zweit allein mit ca. 10 Verkäufern im Jimmy Choo Laden auf dem Rodeo Drive waren, haben die sich mit uns unterhalten.

Und wieder bin ich dankbar, daß ich nach San Francisco ziehe und nicht nach Los Angeles oder eine andere große Stadt in den USA. L.A. ist einfach so unglaublich groß. Und die schönen Ecken, die wir gesehen haben, sind so weit ausserhalb unserer Preisklasse. Da fängt man doch so ganz langsam an, zu verstehen, warum so viele gutaussehende, junge Frauen hier bei Männern mehr auf das Geld als auf alles andere schauen. Ein Glück, daß ich aus dem Alter mittlerweile raus bin!

Friday, April 01, 2011

Sunshine State

Angekommen. Das ganze wirkt ein wenig unwirklich. Dieser Teil von Santa Clara ist ziemlich neu und so gebaut, dass man tatsächlich zu Fuß einkaufen gehen kann. Und dabei nicht allein ist und von Autofahrern mit offenem Mund angestarrt wird.

Auch die Appartmentanlage wirkt künstlich, ist aber sehr schön. Vor allem der Pool.

Aber auch der Kamin und die Küche koennen sich sehen lassen. Wobei ich mich immer frage, wie man mit kaum Geschirr diese Spülmaschine auch nur halbvoll bekommen kann. Und ein riesiger Kühlschrank, obwohl ich noch nie mehr als eine Kühlbox benötigt habe. Aber eine grosse Kühl-, Gefrierkombination sieht eben einfach besser aus, als so eine kleine Kiste


Gerade jetzt am Anfang, wo die Umstellung besonders schwer fällt, wohne ich an einem Ort, den ich überhaupt gar nicht kenne. In San Francisco fühle ich mittlerweile fast zu Hause aber es dauert noch mindestens einen Monat, bis ich endlich in die Wohnung in San Francisco ziehen kann. Und auch meine Möbel wiederhabe. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird. Momentan bin ich nicht zu Hause. All die Sonne, der blaue Himmel, die Freundlichkeit der Leute, der Pool und der Job (besser gesagt, endlich nur EIN Job und dazu einer, der einfacher sein wird als der bisherige) können nicht davon ablenken, daß ich hier nicht zu Hause bin. Daß ich weit weg bin von Freunden, meiner Familie und allem, was ich kenne und liebe.

So wie ich mich kenne, wird es nicht lange dauern, bis ich darüber hinwegbin. Einzelgänger eben.