Friday, October 07, 2011

Zu Hause. Ausschlafen und Ausruhen im alten Kinderzimmer. Entschleunigen. Ich gehöre zu den beneidenswerten Menschen, die immer wieder in das Haus zurückkehren dürfen, in dem sie aufgewachsen sind. Und zu den Eltern, die immer noch verheiratet sind. Selbst mein altes Kinderzimmer sieht noch ähnlich aus. Ich kann ausschlafen so lange ich will, dank der Jalousien, die das Zimmer rund um die Uhr nachtschwarz machen, außer Hundebellen oder jugendlichen Rasern in ihren aufgemotzten Polos und Fiats gibt es kaum ein Geräusch. Manchmal höre ich sogar einen Kuckuck im Wald. Der ist übrigens lediglich fünf Minuten entfernt. Entsprechend klar ist die Luft und dunkel sind die Nächte.

Viel weiter weg von San Francisco könnte ich nicht sein. Und dennoch, meine Wohnung dort und das Haus hier geben mir ein ähnliches Gefühl. Zu Hause. Die Tür zumachen und die Welt draußen Welt sein lassen können.

Samstag geht es wieder zurück, nach drei Wochen Europa. Paris, Hamburg, Dublin, London, Hamburg und Kassel. Schönes Wetter, gutes Essen, viel Arbeit, Ausgehen mit Freunden, alte Freunde treffen, manche besser nicht treffen. Wieder traurige Abschiede und Kummer über verpaßte Gelegenheiten und ganz übles Timing. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen und es ist kalt geworden. Zeit, in die Wärme zu verschwinden und das alles hier wieder zurück zu lassen.

Das Leben genießen. Feststellen, daß es außer Arbeit auch noch andere Dinge auf der Welt gibt. Freunde, Reisen, die nicht geschäftlicher Natur sind, Sport, Spaß haben und viele unerwartete, schöne, schräge und unglaubliche Dinge erleben. Leben. Als wäre jeder Tag der letzte. Das habe ich viel zu lange nicht getan.