Thursday, March 31, 2011

Abschied

Da war er dann doch. Der Moment in dem mir schlagartig klar wurde, daß es sich dieses Mal nicht nur einfach um den üblichen Arbeitsflug nach San Francisco handelte. Dieses Mal würde ich nicht zurückkommen. Erst mal für länger nicht und vielleicht nie mehr. Und dann wurde auch zum ersten Mal richtig geweint. All die schönen und schrägen Erinnerungen aus den letzten 14 Jahren laufen ständig vor meinen Augen vorbei. Zuviel zum Aufschreiben aber lange nicht genug, um es je zu vergessen. Der Tag, an dem ich Katja zum ersten mal sah. Pfeifend und verrückt bunt gekleidet vor dem Aktenschrank in unserem verstaubten Bankbüro. "Wer ist denn die verrückte Nudel?" fragten wir uns, als wir erst sie und dann uns gegenseitig ansahen. Viele abgefahrene Ausgehabende und schräge Erlebnisse folgten. Wir trafen gemeinsam ihren Mann, der nun auch ein wenig damit zu tun hat, daß ich hier sitze und in knapp einer Stunde in meine neue Heimat fliege. Und sie unglaublich vermissen werde!

Pedi, die ich als eingebildete Blondine abtun wollte, als sie innerhalb von Sekunden ein kompliziertes Streichholzrätsel löste. Ohne dabei einmal Luft zu holen oder mit der Wimper zu zucken. Und dann kam sie auch noch aus Papenburg. Und war zu allen Schandtaten bereit. Danke Pedi, daß ich mit Dir einen der besten und liebsten Menschen auf der Welt kennenlernen durfte. Auch wenn wir nie gemeinsam Kurtaxe fahren konnten.

Yvonne, auf deren Gästebett ich die letzten Nächte verbringen durfte. Besser, auf der Ihres Bruders. Familie eben. Yvonne, die treue Partybegleiterin in schweren und auch guten Zeiten. Tapfer und ausdauernd trug sie mir vergessene Turnbeutel hinterher und ließ mich als "Jugendliche" mit auf eine Skifreizeit fahren. Jugendlich benommen hab ich mich dann auf alle Fälle. Autsch :-).

Gönke. Du hast auch einen wesentlichen Anteil daran, daß ich hier sitze. Ohne Dich hätte ich mein Studium hingeschmissen. Am zweiten Tag des Hauptstudiums. Und dann, am dritten, als ich mir einen Nacht um die Ohren gehauen hatte, grübelnd, ob ich wieder zurück in die Bank sollte oder einfach nur Putzen, saßt Du da. Im Hörsaal. Und fragtest mich, ob ich mich neben Dich setzen wollte. Von nun an gingen wir die VWL Hürden gemeinsam an. Lachend und fluchend. Gesund und krank. Durch Dick und Dünn. Ohne Dich wäre VWL die Hölle gewesen. Mit Dir, das beste, was passieren konnte.

Und alle anderen. Zuviel zum aufzählen, zu schön um es jemals zu vergessen. Danke Euch. Für 14 unvergessliche Jahre.

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