Friday, May 06, 2011

Erwischt! Und das im Büro...


Da sitz ich nun. Im 27. Stock eines Hotels, mit diesem Blick. Dem Blick auf meine neue Heimat. Und es fühlt sich sehr gut an. Wie ein zu Hause. Ein Ort, wo ich hingehöre. Zugegeben, noch nicht ganz, da ich erst morgen in meine Wohnung einziehen werde. Zusammen mit meinen Möbeln. Auch wenn es mich jeden Monat einen tiefen Atemzug kosten wird, wenn ich meinen Scheck für die Miete ausstelle (schon mal was von Lastschrifteinzug oder DAUERAUFTRAG gehört...?) und ich nicht in einem typischen viktorianischen San Francisco Haus wohnen werde, kein Parkett und keine Waschmaschine in der Wohnung habe, bin ich mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Neben dem perfekten Café, nur ein paar Schritte entfernt, ein Ort an dem man Stunden verbringen kann, produktive oder auf der faulen Haut, ist der entscheidende Vorteil: fast keine Touristen! Weit weg von Union Square, Cable Cars, Golden Gate und Fisherman's Wharf! Direkt am Wasser, wenn auch ohne Strand, eine nicht ganz perfekte Kopie von Hamburg's Hafencity.

Nun, um nicht einmal mehr einen Titel zu verwenden, ohne im Inhalt des Blogeintrages auch nur annähernd darauf einzugehen, was damit gemeint war, zum heutigen Tag im Büro.

Die Arbeit ist super. Der Job ist genau das, was ich am besten kann. Probleme sammeln, viel nachdenken und schließlich mit kreativen Lösungen kommen. Nur in diesem Falle, kann ich entscheiden, was getan wird und habe knapp 20 Entwickler, die genau das bauen, was ich von Ihnen will (jaja, ich komme noch auf den Titel zurück. Ein wenig Geduld bitte!). Und bevor die Jungs anfangen, sage ich ihnen, warum sie bauen sollen was ich sage. Was sie mit ihrer Arbeit bewirken, wem sie helfen. Und ich halte nicht zurück mit Ansporn und Lob. Und, bums, fertig gebaut. Scheint fast zu einfach. Ich hoffe, ich hab nicht ein paar entscheidende Details vergessen... Lustigerweise funktioniert das erste, was ich bisher fertig gebaut und veröffentlich habe, einwandfrei. Bisher keine Klagen (hoffe nur, daß das daran liegt, daß es funktioniert, nicht daran, daß es niemand benutzt...). Zwar kann es manchmal ganz schön anstrengend sein, die Fragen eines Entwicklers zu allen Einzelheiten einer geplanten Funktion zu beantworten (Ich: You cannot be serious, this is NEVER going to happen! Er: But, if... what should we do?), da wird mir manchmal ganz schwindelig und ich bekomme Muskelkater vom vielen Nachdenken. Aber wenn der Herr dann nur noch nickt, dankbar von dannen zieht und genau das baut, was ich wollte, dann weiß ich, daß ich hier genau am richtigen Ort bin.

Jedenfalls war ich heute im Büro in San Francisco. Neben einem Termin nach dem anderen und einem heftig mit technischen Problemen belasteten Projekt, daß ich gerade übernommen habe ("Herzlich Willkommen, Eva! Wir haben da schon mal ein bißchen was für Dich vorbereitet." DANKE!), gab es einen kleinen Zwischenfall. Ich sitze vor meinen Computer und arbeite vor mich hin, da höre ich eine Melodie und auch jemanden, der dazu singt. Wie immer, dauert es ein paar Momente mehr oder weniger, bis man erkennt, um welches Lied es sich handelt. Als ich es erkenne, stehe ich auf und gehe ins Nachbarbüro, in dem meine Freundin Mira und zwei andere Entwickler sitzen. Und ich frage, ob sie mich zum Heulen bringen wollen. Was sie in dem Fall tatsächlich geschafft haben. Ali, hat dann ganz schnell den Pause Knopf gedrückt. Aber zu spät. Die Tränen waren schon da.

Und wenn Ihr wissen wollt, warum. Dann schaut selbst: http://www.youtube.com/watch?v=KmpLXbhC16o (kopieren und selber Einfügen, hab nicht geschaft, einen klickbaren Link einzufügen...)

No comments: