Friday, June 29, 2012

Eingezogen und ordentlich durchgeshuttelt

Ich sitze im Shuttle auf dem Weg nach San Francisco. Leider kann ich den vorderen Sitz im oberen Teil des Doppeldeckerbusses nicht so völlig geniessen, da das Rollo leider kaputt und die obere Hälfte der Scheibe somit verdeckt ist. Aber es gibt weitaus schlimmere Dinge im Leben.

Ich bin endlich in meine Wohnung eingezogen. Samstag früh, nach einer üblen aber glücklicherweise nicht allzu langen Nacht, stand ich um neun Uhr morgens vor meinem Apartmentgebäude und wartete auf die Möbelpacker. Ab halb zehn haben die Jungs dann Möbelstücke und Kartons in die Wohnung getragen, ausgepackt und aufgebaut. Daß ich selber einräumen mußte, war mir bis dahin nicht so ganz klar. Ich dachte, ich könnte schön auf dem Balkon, oder später auf dem Sofa sitzen und den Jungs zuschauen. Aber nein, Bücher, Küchengegenstände und Kleidung waren meine Aufgabe. Die ersten beiden ließen sich recht problemlos angehen. Wenn man mal davon absieht, daß mein Bücherregal derzeit gegen jede einzelne Erdbebenvorbeugungsregel verstößt und ich es in am Wochenende in mein Wohnzimmer umsiedeln muß.

Als es jedoch daran ging, meine Kleidung unterzubringen, sah ich mich einem schier unüberwindbarem Problem gegenüber. Einem Kleiderschrank, der nicht mal halb so groß ist wie mein bisheriger. Kamel, Nadelöhr, Cinderella's dicke Schwester, Schuh, Wurst, Pelle. Das waren nur ein paar der Gedanken, die mir angesichts der Berge auf meinem Bett (in das ich mich doch so gern legen und einfach nur noch schlafen wollte), kamen. Gar nicht erst zu reden von den drei Koffern, zwei Umzugskisten, zwei großen Tüten und mehreren Schuhkartons, die noch in meinem Apartment in Santa Clara standen...

Nicht, daß ich eine Carrie Bradshaw wäre. Ich habe eine übersichtliche Anzahl an Schuhen und hatte bereits in Hamburg nahezu die Hälfte meiner Kleidung aussortiert. Nur, von 80 auf knapp 60 qm (ca. 600sft) und der Liliputversion des bisherigen Schrankes zu wechseln, läßt scheinbar wenig dann doch unglaublich viel aussehen.


Nun denn, gestapelt, gefaltet, umgeräumt, improvisiert und getrieben von einer extremen Abneigung für Dinge, die überall herumfliegen, krempelte ich die Ärmel hoch und los gings. Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin alles andere als ordentlich. Aber Ordnung halten ist recht einfach, wenn man einen großen Stauraum hat, den man hinter Türen oder Vorhängen versteckt.

Nun denn, nach zwei Tagen Arbeit, kam das dabei heraus:




Um sechs Uhr morgens aufzustehen kann auch eine schöne Seite haben. Die Sonne scheint ins Apartment, mit dem Kaffee in der Hand steh ich auf dem Balkon, schaue auf den Pool und in die Sonne und atme noch einmal tief durch, bevor der tägliche Kampf und Trott wieder losgeht. Murmeltier ahoi!

Übrigens frage ich mich immer mehr, wie es hier überhaupt zur Finanzkrise kommen konnte. Meine Kreditwürdigkeit läßt scheinbar extrem zu wünschen übrig. Heute wurde meine Debitkarte (ähnlich wie Maestro, für die nicht Banker unter Euch) abgelehnt, als ich damit eine Briefmarke kaufen wollte. Fällt einem dazu noch etwas ein??

Ach ja, der Pool:

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